Kommentar: WWDC08 Keynote

ml, den 10. Juni 2008
iPhone 3G
iPhone 3G, Bild: Apple

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich habe nach einer Steve Jobs Keynote immer gemischte Gefühle. Das legt sich meist nach einem Tag, spätestens nachdem ich mir die Video-Aufzeichnung angesehen habe. Auch dieses Mal ist es nicht anders. Vermutlich liegt es auch einfach an den mehrfach überhöhten Erwartungen. Selbst wenn man versucht die Dinge nüchtern zu betrachten, wird man irgendwann wegen der großen Zahl an Gerüchten mitgerissen.

Die heutige Keynote lebte mehr von der Zukunft als von konkreten Ankündigungen. Wie zu erwarten ging es zunächst um das iPhone. Scott Forstall, seines Zeichens Senior Vice President für iPhone-Software, durfte noch einmal ausgiebig die Business-Funktionen des OS X iPhone 2.0 erklären. Interessant war die kurze Vorführung der iPhone Entwicklerwerkzeuge. Ansonsten waren die Informationen bereits vom Special-Event im März bekannt.

Dann folgte eine halbstündige Demonstration unterschiedlicher iPhone-Applikationen und es schwante einem, Apple wolle die gesamte Angebotspalette des App Stores präsentieren. Interessant war die Bandbreite der vorgestellten Programme. Viele sollen zum Start des App Stores veröffentlicht werden. Allerdings blieb Apple bislang einen konkreten Termin für den Start des Dienstes schuldig.

Erster Höhepunkt des Abends war die Vorstellung von MobileMe durch Phil Schiller. Mit den Push-Diensten und den sehr hübsch anmutenden Web-Apps poliert Apple das schon etwas angestaubte .Mac auf. Die iDisk wird auf zeitgemäße 20 GB vergrößert. Mit 79 Euro ist MobileMe zwar nach wie vor kein Schnäppchen, aber der Dienst bietet auch entsprechende Gegenleistungen.

iPhone 3G

Die letzte halbe Stunde der Keynote widmete sich Steve Jobs wieder dem iPhone und kündigte das iPhone 2.0 mit UMTS- und GPS-Unterstützung an. Das neue Gerät wird ab dem 11. Juli in zunächst 22 Ländern weltweit zu haben sein. Der Vertrieb soll dann sukzessive auf 70 Länder ausgebaut werden.

Interessant neben dem Blick auf die Liste der Dinge die das neue iPhone kann, ist auch ein Blick auf die Dinge die es immer noch nicht kann. So fehlt z. B. ein 32-GB-Modell, von der Unterstützung des A2DP-Bluetooth-Profils ist nichts zu lesen oder Funktionen wie Copy-and-Paste fehlen weiterhin.

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Fazit zur Keynote

Überraschungen blieben aus. Insofern kann man die Keynote als grundsolide bezeichnen, auf der der von Apple eingeschlagene Weg erneut bekräftigt wurde. Es zeigt sich auch, dass bei Apple so langsam der Generationenwechsel einsetzt. Große Teile der Keynote überließ Steve Jobs Scott Forstall und Phil Schiller.

Der Schwerpunkt der Keynote mit dem iPhone macht deutlich, wo bei Apple momentan die Priorität liegt. Die Technologien von Leopard sind inzwischen weitgehend bekannt. Nächstes Jahr legt Apple den Fokus sicher wieder mehr auf OS X. Denn dann wird laut einer inzwischen wieder entfernten Pressemeldung Mac OS X Snow Leopard das Licht der Welt erblicken.

Für uns lief die Übertragung der Keynote übrigens auch nicht optimal. Aufgrund des starken Ansturms auf unsere Server bekamen diese Schluckauf. Mit einer Million Seitenaufrufen und fast 10.000 gleichzeitigen Lesern in der Spitze konnten wir im Vorfeld beim besten Willen nicht rechnen. Für die Zukunft geloben wir wieder Besserung und werden unseren „Serverpark“ weiter aufrüsten.


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