Test: iMac 24 Zoll
Redaktion Macnotes, den 16. November 2006Wir haben den neuen iMac mit 24 Zoll Display-Diagonale, mit 2,16 GHz Intel Core 2 Duo Prozessor eine Woche lang intensiv auf Herz und Nieren getestet. Dabei standen nicht nur pure Leistungstests auf dem Programm, der iMac musste uns ebenfalls von seinen Alltags- und Multimedia-Fähigkeiten überzeugen. Wie sich der „Neue“ dabei geschlagen hat, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.
Das Äußere des iMac
Dass Apple-Produkte häufig allein durch ihr Design begeistern können, beweist der iMac einmal mehr eindrucksvoll. Schon vor dem Auspacken zaubert das Gerät ein ungläubiges Staunen auf das Gesicht des Redakteurs. Die Maße sind gigantisch: 69 x 26 x 66 cm und das ganze bei knapp 17 kg Gewicht. Selbst wenn sich diese Daten auf den ersten Blick nicht mit dem Bild eines iMac verbinden lassen, der „Große“ hat nicht viel des bekannt schlichten Designs eingebüßt. Und groß beschreibt den iMac ganz gut. Das Display dominiert klar das Gesamtbild. Das Apple-typische Weiß verleiht dem Gerät zusätzlich einen edlen Touch. Sitzt man zu Anfang ehrfürchtig vor dem riesig anmutenden Display und erachtet das Gerät noch als zu groß, verflüchtig sich dieser Eindruck bei der täglichen Arbeit erstaunlicherweise recht schnell. Ist der iMac erst einmal aufgebaut, thront er beinahe auf dem Schreibtisch. Ein Hingucker, ganz klar. Trotzt aller Pracht: ein Detail stört den ästhetischen Gesamteindruck. In Anbetracht der Ausmaße des Displays, wirkt die winzig anmutende, eingebaute iSight-Kamera fehl am Platze.
Die inneren Werte des iMac
Da man den iMac nicht nur zum Ansehen auf den Schreibtisch stellt, sollte sich das neue Topmodell durch entsprechende Hardware seinen Platz als Flaggschiff sichern. Unser Testgerät war mit einem Intel Core 2 Duo Prozessor, einem Gigabyte Arbeitsspeicher, einer 250 GB Festplatte, einem 8x SuperDrive und einer NVIDIA GeForce 7300GT mit 128 MB Speicher ausgestattet. Für eine solche Konfiguration muss man im Apple Store 1.949 Euro berappen. Eine durchaus beachtliche Ausstattung, die sich aber noch aufstocken lässt: Ist man bereit 3.504 Euro auf den Tisch zu legen, erhält man den iMac mit schnellerem Prozessor, mehr Arbeits- und Festplattenspeicher und einer anderen Grafikkarte. Der iMac ist in der Standardkonfiguration bereits so ausgelegt, dass er für alltägliche Aufgaben mehr als gewappnet ist.
Das Display
Auf den Apple-Seiten heißt es zum Thema Display lapidar: „Der 24″ iMac besitzt den hellsten Bildschirm aller drei Modelle“. Das scheint maßlos untertrieben. Das Display ist extrem hell – fast schon grell. Abhilfe schafft der Weg über die Systemeinstellungen zur Monitor-Kalibration. Insgesamt besticht das Farbbild vor allem durch seine Schärfe. Die Ausleuchtung ist über die gesamte Fläche durchweg ausgewogen und der Bildschirm macht einen qualitativ hochwertigen Eindruck. Die Verwandtschaft zu Apples Cinema Displays dürfte für dieses positive Abschneiden ausschlaggebend sein.
iMac als Multimedia-Zentrale
Das große Display prädestiniert den iMac dazu, als Multimedia-Station eingesetzt zu werden. Die mittlerweile allen Macs der neueren Generation integrierte Softwarelösung FrontRow rundet diesen Eindruck ab. Sobald man den entsprechenden Knopf der Apple Remote Fernbedienung gedrückt hat, die Arbeitsoberfläche langsam ausgeblendet wird und die FrontRow-Oberfläche sich auf dem großen Display breit macht, huscht einem zwangsläufig ein Lächeln über die Lippen. Dieses bleibt während der Präsentation von Bildern aus dem iPhoto-Archiv durchweg erhalten, denn diese brillieren in hoher Auflösung und Qualität. Selbst die standardmäßig eingefügte monotone Hintergrundmusik der Diashow kann dem bis dato sehr guten Eindruck keinen Abbruch tun. Doch spätestens bei der Wiedergabe einer DVD dürfte dieses Lächeln zwangsläufig verschwinden. Schaut man genau hin, wirkt das Bild ziemlich pixelig. Dass sich dies bei der Anpassung der unterschiedlichen Formate an die Auflösung und Vollbilddarstellung des Monitors nicht gänzlich vermeiden lässt, ist klar. Trotzdem fällt es bei einem Bildschirm dieser Größe doppelt ins Gewicht. Abhilfe lässt sich nur schaffen, indem man sich weiter vom Display entfernt, was allerdings dem „Spaßfaktor“ nicht sonderlich zuträglich ist. Schlieren oder ähnliches ließen sich bei der Wiedergabe allerdings nicht erkennen. Trotzdem: die Kombination Fernseher und DVD-Player dürfte für einen gemütlichen Filmeabend immer noch die bessere Alternative darstellen.
Alltagstest
Der iMac ist bei dem gebotenen Preis-Leistungs-Verhältnis ganz klar im Consumer-Bereich platziert. Damit muss er sowohl für Office-Arbeiten, Pro-Applikationen wie auch das eine oder andere Spiel die nötige Rechenpower bereitstellen. Dabei offenbart das Gerät im Alltagstest keinerlei Schwächen. Der iMac ist nach dem Druck auf den Startknopf in beachtlich schnellen 25 Sekunden einsatzbereit und die Programme des iLife-Paketes starten fast schon nach dem One-Bounce-Kriterium. Programme in Universal-Binary-Version stehen dem in nichts nach. Lediglich emulierte Software unter Rosetta lässt sich trotz neuestem Core 2 Duo Prozessor manchmal ziemlich bitten. Die Arbeit am Gerät und vor allem an dem großen Bildschirm macht durchweg Spaß. Ob man nun Grafiken in Fireworks oder mehrere Seiten auf einmal in Word bearbeitet – das Display bietet durchweg genügend Platz und der Prozessor die entsprechende Leistung.
Ein Spielchen zwischendurch
Seit dem Umstieg auf Intel-Prozessoren ist der Mac als Spiele-Plattform wieder interessant geworden. Obwohl sich via Bootcamp nun Windows auf den Apple-Rechnern der neueren Generation installieren lässt, werden weiterhin Games für den Mac portiert. Dabei ist der iMac in diesem Segment den meisten Herausforderungen gewachsen. Die Demo-Versionen zu Call of Duty 2 und Civilization 4 brillierten mit grafischen Effekten und konnten auf dem großen Bildschirm mehr als überzeugen. Der iMac gab sich keine Blöße in Form von Rucklern oder Schlieren auf dem Display. Spiele-Enthusiasten dürften an diesem Gerät ihre helle Freude haben. Natürlich kann man den iMac mit entsprechenden Grafik-Einstellungen an seine Grenzen treiben.
Nackte Zahlen
Um unseren subjektiv sehr positiven Eindruck der Rechenleistung des iMacs untermauern zu können, haben wir unser Exemplar durch verschiedene Testabläufe gescheucht. Dabei lieferte uns Xbench ein Gesamtergebnis von 117,85 (CPU: 110,08), welches sich im Vergleich zum Wert von 171,99 des von uns getesteten MacPro 3GHz nicht zu verstecken braucht.
Auch der Test mit Cinebench 9.5 bescheinigt dem iMac eine hohe Leistungsfähigkeit:
- Rendering (Single CPU): 359 CB-CPU.
- Rendering (Multiple CPU): 660 CB-CPU.
- Multiprocessor Speedup: 1.84x.
- Shading (CINEMA 4D): 441 CB-GFX.
- Shading (OpenGL Software Lighting): 1763 CB-GFX.
- Shading (OpenGL Hardware Lighting): 4130 CB-GFX.
- OpenGL Speedup: 9.38x.
Geräuschkulisse des iMac
Im Normalbetrieb ist der iMac angenehm leise und schnurrt unaufdringlich im Hintergrund. Lediglich während unserer Testläufe, schraubten die eingebauten Lüfter ihre Leistung deutlich hoch. Aber die Geräuschkulisse blieb selbst dann im Rahmen.
Die eingebauten Boxen hingegen sprechen eine ganz andere Sprache. Digital verstärkt, schaffen es die 24-Watt-Lautsprecher ein angenehmes Klangerlebnis zu vermitteln. Sowohl beim normalen iTunes-Gebrauch, als auch bei der DVD-Wiedergabe. Zwar fehlt es an der einen oder anderen Stelle etwas an Bass, aber insgesamt ist der Eindruck mehr als positiv.
Fazit
Der iMac macht vom ersten Augenblick an Spaß und dieses Gefühl lässt einen so schnell nicht wieder los. Der Rechner wird seinem Ruf als neues Flaggschiff in Apples Consumer-Sparte mehr als gerecht. Sowohl im alltäglichen Gebrauch als auch bei der Verwendung von Pro-Applikationen kann der Rechner überzeugen. Lediglich als Multimedia-Station wird er den hohen Anforderungen nicht ganz gerecht. Die Darstellung von DVDs und Filmen auf dem großen Bildschirm kann nicht vollständig überzeugen. Ansonsten ist der 24 Zoll iMac in der von uns getesteten Konfiguration ein tolles Spielzeug und gleichzeitig ein Arbeitsgerät, das so ziemlich jede Zielgruppe bedienen kann.