Was ist SEM, und warum gehört es zum Suchmaschinen-Marketing-Mix?
Matze Fenn, den 12. Mai 2021Habt Ihr das Gefühl, Euer Smartphone, Tablet oder PC kennt Euch und Eure Gewohnheiten ausgesprochen gut? Wundert es Euch manchmal, dass Ihr gerade noch über eine Sache gesprochen oder im Internet etwas nachgeschaut habt und Euch dann plötzlich Angebote mit Bezug dazu eingeblendet werden? Das und noch viel mehr wird als Suchmaschinenmarketing bezeichnet, kurz SEM (engl. Search Engine Marketing), das aus den Bereichen SEO (Suchmaschinenoptimierung) und SEA (Suchmaschinenanzeigen) besteht. SEM ist ein Mittel, um in Suchmaschinen um Aufmerksamkeit zu kämpfen.
Auf Macnotes haben wir in erster Linie SEO thematisiert, zuletzt sogar in Podcasts, und werden das in Zukunft tun vornehmlich tun, weil wir hier mit Eigenleistung und ohne großes Budget schon viel erreichen können, und auch erreicht haben.
Wir wollen aber an dieser Stelle einmal eine Ausnahme machen, weil es sich anbietet über das größere Thema zu sprechen.
Unterschiede im Online-Marketing
Digitalisierung bestimmt unser Leben. Wir alle werden, meist unbemerkt, beeinflusst von medialen Einflüssen, die durch das Marketing vor allem großer Unternehmen gestreut werden.
In der Welt des Online-Marketings bestimmen unterschiedliche Bezeichnungen verschiedene Arten der digitalen Sichtbarkeit. Zum SEM gehören, wie erwähnt, noch SEO (engl. Search Engine Optimization), auf Deutsch Suchmaschinenoptimierung und SEA (engl. Search Engine Advertisement), was für Suchmaschinenwerbung steht. Die Unterschiede bestehen in Art der Werbung.
Auf den ersten Blick mag man denken, dass SEO selbst gar keine Werbung ist. Tatsächlich aber ist der Kampf um die vordersten Plätze und damit verbunden die Sichtbarkeit sehr wohl eine Form von Werbung. Zwar betont Google immer wieder: Wer die besten Inhalte hat, landet besonders weit vorne. Details zur Funktionsweise der Suchalgorithmen erklärt Google übrigens auf seiner Website. Doch die Faktoren, die über Wohl und Wehe entscheiden sind nicht so eindeutig.
SEO umfasst das – nennen wir es – organische Marketing. Mit der Art des Textens mithilfe bestimmter Schlagworte auf und für Webseiten, kann man deren Position in Suchmaschinenergebnisseiten (SERPs) beeinflussen. Das funktioniert ganz ohne in bezahlte Werbung zu investieren.
SEA hingegen steht für bezahlte Werbung innerhalb von Suchergebnissen. Google reserviert oberhalb und zwischendrin Plätze auf SERPs für Werbeanzeigen. Die unterscheiden sich optisch nur wenig von herkömmlichen Ergebnissen. Wer das Budget hat oder die Nische kennt, in der er mit wenig Geld gute Ergebnisse erzielen kann, kommt so auch zu mehr Sichtbarkeit.
Die obersten Suchergebnisse enthalten meist den Hinweis, dass es Anzeigen sind. Erst danach folgen die organischen Ergebnisse.
Warum gehört nicht nur SEO in den Marketing-Mix?
Wer mit dem SEO-Latein am Ende ist, und meint, er hätte bereits alle Optimierungshebel in Gang gesetzt, der sollte sich SEA einmal ansehen. Nicht zuletzt spendieren die großen Suchmaschinenanbieter wie Google auch Microsoft immer mal wieder Gutscheine für Werbebudget.
Richtig ist auch, dass große Konzerne sehr viel Geld in die Hand nehmen, um über Suchmaschinenwerbung potenzielle Kunden anzusprechen. Das geht sogar so weit, dass Konkurrenten mit Budget clever versuchen Produkte der Kontrahenten in der Sichtbarkeit zu verdrängen. Man sollte jedoch nicht zwangsläufig einen SEO-Krieg ausbrechen lassen, wie es in manchen Branchen schon geschehen ist.
Weniger personalisierte Werbung bei Google?
An dieser Stelle sei noch angemerkt: Wenn Ihr in Zukunft keine oder nur spezielle Vorschläge in Googles Suchergebnissen erhalten möchtet, dann beachtet die folgenden Tipps:
- Deaktiviert personalisierte Werbung im Google-Konto unter „Daten & Personalisierung“.
- Löscht den Cache, die Cookies und „Mehr“ im Browser.
- Surft, wenn es gerade sinnvoll erscheint, Inkognito im Internet. Ihr werdet Euch wundern, wie unterschiedlich die Suchergebnisse sind, die Euch dort teilweise angezeigt werden.