AirTag einrichten – so funktioniert’s
Alexander Trust, den 3. Mai 2021Apples AirTags sind seit Ende letzter Woche im Handel. Die kleinen „Token“ kann man dazu nutzen, Objekte mit dem iPhone, iPad oder Mac wiederzufinden. Dazu muss man so einen AirTag nur mit dem eigenen iPhone koppeln und steckt ihn dann beispielsweise an den Schlüsselbund oder in den Koffer. Wir erklären, wie einfach es funktioniert.
Seit dem 30. April kann man Apples AirTags offiziell kaufen. Die kleinen Token gibt es einzeln zum Preis von 35 Euro oder im Viererpack für dann 119 Euro im Apple Store, oder auch bei Amazon.
AirTag in Betrieb nehmen
Geliefert wird ein AirTag in einer kleinen Pappverpackung und ein Token ist einzeln eingewickelt in ein Stück abziehbares Kunststoff. Das ist zu einem winzigen Teil auch in das Batteriefach eingelegt. Beim Abwickeln zieht man den Kunststoff also auch dort heraus und setzt so die Kontakte des Geräts zur Batterie frei. Just in dem Moment gibt der AirTag einen Ton von sich und ist sozusagen betriebsbereit.
Was muss man dann noch tun? Man muss ein iPhone oder iPad in die Nähe bringen. Worauf sollte man achten? Auf dem Gerät sollte man mit der passenden Apple ID eingeloggt sein, die man mit dem AirTag verknüpfen möchte. Wenn das iPhone jemand anderem gehört, macht die Einrichtung damit keinen Sinn.
Alles Weitere geschieht dann über einen Dialog am iPhone, ganz genauso wie wenn man ein neues Paar AirPods oder Beats-Kopfhörer damit verbinden würde. Die Anleitung am Bildschirm führt Euch Schritt für Schritt weiter. Ihr bestätigt, dass Ihr das Token mit dem Gerät koppeln wollt und wählt zum Beispiel einen Namen aus. Alternativ könnt Ihr auch einen eigenen Namen eingeben. Zur Wahl stehen solche sprechenden Bezeichner wie „Schlüssel“. Ihr könnt diesen Bezeichner auch mit Apples Sprachassistent Siri verwenden.
Anbei noch einmal Schritt für Schritt:
- AirTag auspacken.
- Sobald der Kunststoffüberzug abgewickelt ist, kann man den AirTag verbinden.
- iPhone oder iPad mit iOS 14.5 in die Nähe bringen.
- Auf „Verbinden“ tippen.
- Namen auswählen oder am Ende der Liste einen eigenen hinzufügen. Entscheidet man sich für den eigenen Namen, kann man im Anschluss noch ein Emoji auswählen, das dann auf der Karte als Piktogramm angezeigt wird. Nutzt man „Schlüssel“, wählt Apple automatisch einen Schlüssel aus. Aber dies lässt sich nachträglich auch anpassen.
- Fertig.
Nach dem AirTag suchen
Ab sofort kann man dann nach dem verbundenen AirTag in der „Wo ist?“-App suchen. Dort sieht man auch den Ladestand der Batterie und kann auf dem Gerät einen Ton abspielen.
Ebenfalls möglich ist die Verwendung von Apples Siri, um den AirTag zu suchen. Angenommen man hat den eigenen AirTag für den Schlüsselbund einfach wie vorgeschlagen „Schlüssel“ genannt, dann kann man Siri fragen: „Hey Siri, wo ist der Schlüssel?“ Siri sucht dann nach dem Schlüssel, der AirTag spielt ein Geräusch ab und man kann die „Wo ist?“-App öffnen und weiter danach suchen, wenn die akustische Hilfe noch nicht ausgereicht haben sollte.
Es sind aber vor allem die Geräte mit U1-Chip, also das iPhone 11 und iPhone 12, die in der Lage sind einen AirTag besonders genau wiederzufinden. Alle übrigen Geräte finden die Tokens nur näherungsweise. Man muss dann, wenn man in der Nähe ist, mit dem akustischen Signal nachhelfen.
AirTag verloren melden
In der „Wo ist?“-App kann man aber auch den „Verloren“-Modus einschalten. Man kann dann eine Nachricht eingeben, die einem Finder angezeigt wird, wenn dieser mit seinem NFC-fähigen Smartphone in die Nähe des AirTags kommt.
Welche iPhones sind kompatibel?
Einrichten kann man die AirTags grundsätzlich mit allen Geräten, auf denen iOS 14.5 oder iPadOS 14.5 funktioniert, also dem iPhone 6s oder neuer.
Wie wechselt man die Batterie des AirTag?
Apple nutzt für den AirTag eine im Einzelhandel erhältliche Knopfzelle des Typs CR2032. Die findet man in allen Supermärkten und Drogerien, aber auch Baumärkten und anderen Geschäften. Laut Apple hält so eine Batterie gut ein Jahr in einem AirTag.
Aber wie wechselt man die Batterie? Das ist ebenfalls relativ einfach. Denn Apple setzt auf eine Art Druckverschluss. Man drückt dazu auf die metallene Rückseite, und dreht den „Deckel“ dann leicht gegen den Uhrzeigersinn, bis er sich lösen lässt. Am besten hat sich dazu die Nutzung beider Hände erwiesen. So kann man mit beiden Daumen den „Deckel“ drehen.
Hat man die Batterie gewechselt, drückt man den Deckel wieder darauf und dreht entsprechend in die andere Richtung. Apple hat es so eingerichtet, dass es nur jeweils in eine Richtung funktioniert. Nach dem Einsetzen spielt der AirTag wieder einen Ton ab. Er muss jedoch nicht noch einmal eingerichtet werden.
Kein Stalking möglich?
AirTags spannen ein anonymes dezentrales Netzwerk auf. Sie kommunizieren also auch untereinander, aber auch erst dann, wenn sie müssen, und automatisch sowieso frühestens drei Tage, nachdem es sich vom Besitzer entfernt hat. Dafür kommt jedoch ein System ähnlich demjenigen für das Corona-Tracing mit rotierenden anonymen Schlüsseln zum Einsatz. iPhones und andere Applegeräte in der Umgebung dienen als anonyme, weltweite und dezentrale Infrastruktur.
Apple hat auch daran gedacht, dass mit einem AirTag ausschließlich Dinge verfolgt werden sollen. Sie sollen nicht dazu dienen (fremde) Personen zu verfolgen. In der Theorie funktioniert das, wenn die verfolgte Person auch ein iPhone hat und mit der eigenen Apple ID eingeloggt ist. Sie bekommt dann einen Hinweis, dass ein (fremder) AirTag in der Nähe ist. Diese Hinweise erfolgen beispielsweise, wenn sie zu Hause ankommt, oder an „häufig besuchten“ Orten.
Automatischer Alarm nach drei Tagen in der Ferne
Android-Nutzer haben davon allerdings keinen Vorteil. Für sie will Apple automatisch einen Warnton abspielen, und zwar wenn er drei Tage in Folge vom Benutzer entfernt ist. So macht er auf sich aufmerksam. Apple hat dieses Zeitfenster zunächst willkürlich gewählt und plant es aber anzupassen, wenn es nicht alltagstauglich scheint.
Grundsätzlich verfügt aber jeder AirTag über eine eindeutige Seriennummer, die dann mit einer Apple ID verknüpft ist. Würde man Opfer von Stalking, könnte man diese den Strafverfolgungsbehörden mitteilen und Apple würde im Fall eines Falles mit diesen zusammenarbeiten. Dies bestätigte Apple in der vergangenen Woche gegenüber Fast Company.
Wie gebe ich einen AirTag weiter, bzw. verkaufe ihn?
Jeder, der schon einmal ein iPhone verkauft hat, wird wissen, dass man die „Finde mein iPhone“-Funktion vor dem Verkauf deaktivieren muss. Gleiches gilt auch fürs Weitergeben oder Verkaufen eines AirTag. Ist ein AirTag mit einer Apple ID gekoppelt, muss man diesen erst wieder entkoppeln, ehe man ihn bedenkenlos weitergeben kann. Dies geschieht über die „Wo ist?“-App. Sinnvollerweise sollte man mit einem kompatiblen iPhone in Bluetooth-Reichweite sein.
Es ist grundsätzlich möglich, einen AirTag zu entkoppeln, wenn man nicht in Reichweite ist. Dann muss man jedoch eine Weile warten, ehe ein „Entfernen“-Button in der „Wo ist?“-App auftaucht. Zusätzlich muss der neue Besitzer den AirTag selbst noch zurückzusetzen. Dazu muss man den Batteriedeckel öffnen und im Prinzip fünfmal hintereinander die Batterie „wechseln“. Dazu drückt man sie mit dem Finger immer wieder an, wartet den Signalton ab und lässt sie dann los. Beim fünften Mal kann man den Deckel wieder schließen. Aber ohne, dass der AirTag vorher von der Apple ID entkoppelt wurde, kann man ihn nicht wieder neu zuordnen.
Welches Zubehör gibt es?
Zusammen mit den AirTags brachte Apple auch selbst Zubehör in den Apple Store. Dabei gibt es vor allem Schlüsselanhänger oder Anhänger für Taschen aus Leder oder Kunststoff. Zusammen mit der Modemarke Hermès vertreibt Apple auch „teureres“ Zubehör. Ebenfalls bietet Belkin entsprechend günstigeres Zubehör im Apple Store an.
Daneben kann man auch eine ganze Reihe günstigeres Zubehör bei Amazon oder eBay erstehen. Zudem haben weitere Anbieter neue Accessoires angekündigt, die beispielsweise den Einsatz eines AirTag auch unter Wasser oder zumindest in feuchten Umgebungen ermöglichen.
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