Apple untersucht Vorfall: Wistron-Mitarbeiter in iPhone-Fabrik in Indien randalieren

Alexander Trust, den 13. Dezember 2020
iPhone SE (2020)
iPhone SE (2020), Bild: Apple

Am 12. Dezember kommt es in einer „iPhone-Fabrik“ von Wistron in Indien zu Ausschreitungen. Mitarbeiter randalieren, nachdem sie Medienberichten zufolge erfahren haben, dass sie nicht das volle Gehalt bezahlt bekämen. Einen Tag später stoppt Apple die Produktion vor Ort fürs Erste und strängt zunächst eine Untersuchung an.

Am Samstag spielten sich dramatische Szenen in einer iPhone-Fabrik Wistrons in Narasapura, Indien ab.

Ausschreitung von Mitarbeitern bei Wistron

Viele der 2.000 Mitarbeiter in der Produktionsstätte des taiwanischen Apple-Zulieferers sollen randaliert haben und dabei auch Firmeneigentum wie Möbel, Computer und Fertigungsmaschinen in Mitleidenschaft gezogen haben. Selbst Fahrzeuge auf dem Firmengelände wurden angezündet. Die Polizei musste vor Ort anrücken. Auf Twitter veröffentlichte Times of India ein Handyvideo, das die Ausschreitungen zeigt.

Ein Ziel der Ausschreitungen wurden dann auch die Büros der leitenden Mitarbeiter, wie Times of India weiter berichtet.

Zahlt Wistron nicht korrekt?

Grund für die Ausschreitungen sollen mögliche Gehaltskürzungen bei den Mitarbeitern sein. Man hätte ihnen mehr Geld versprochen als sie dann bekommen sollten.

Als die Mitarbeiter eingestellt wurden, versprach man ihnen mehr Geld als sie später bekamen. Ausgebildete Ingenieure mit Abschluss sollten 21.000 Rupien im Monat erhalten, rund 233 Euro. Sie bekamen stattdessen anfangs lediglich 16.000 Rupien ausgezahlt (ca. 177 Euro). In den vergangenen drei Monaten sollen sie jedoch sogar nur 12.000 Rupien erhalten haben (ca. 133 Euro).

Mitarbeiter, die nicht über einen Ingenieursabschluss verfügen, erhielten noch deutlich weniger Geld. Manche bekamen offenbar lediglich 8.000 Rupien (ca. 90 Euro) und manche Mitarbeiter klagen gar über einen Lohn von lediglich 500 Rupien (ca. 5,60 Euro).

Bis zu 10.000 Arbeitsplätze vor Ort

Im August gab es Hinweise, dass Wistron an dem Standort bis zu 10.000 Arbeitsplätze schaffen wollte.

Apple stoppt Arbeit, will Vorfall untersuchen

Während es von Wistron noch keine Stellungnahme gibt, betont Apple, dass es die Vorfälle untersuchen werde. Man habe Mitarbeiter vor Ort, die herausfinden wollen, ob Wistron gegen die Richtlinien für Arbeitsverträge verstoßen hat.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters teilte Apple auch mit, dass man mit der Polizei vor Ort zusammenarbeite.


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