Apple präsentiert macOS 11 Big Sur auf der WWDC 2020

Alexander Trust, den 22. Juni 2020
WWDC 2020
WWDC 2020, Bild: Apple

Am Abend unserer Zeit stellte Apple der Öffentlichkeit das neue macOS 11 vor. Der Wechsel von Intel zu ARM erlaubt die neue Versionssnummer. Es trägt den Beinamen „Big Sur“. Craig Federighi war sich nicht zu schade, darüber zu witzeln. „Big Sur“ wiederum stammt von einem Küstenstreifen im US-Bundesstaat Kalifornien. Das Desktop-Betriebssystem bekommt ein Facelift.

Benutzeroberfläche aufgeräumt und aufgehübscht

Federighi verspricht die größten Veränderungen seit der Einführung von Mac OS X. Apple reduziert die visuelle Komplexität und orientiert sich ein wenig mehr an iOS. Vorgestellt hat das Alan Dye und nicht etwa Jony Ive. Denn der arbeitet nicht mehr bei Apple. Allen Zuschauern wird trotzdem die Erinnerung an Ive gekommen sein.

Kontrollzentrum auch am Mac

Die Bildschirmhelligkeit, den Dunkelmodus, Nightshift und viele andere Funktionen finden nun in macOS Big Sur im neuen „Kontrollzentrum“ Unterschlupf. Auch das kennt man von iOS.

Benachrichtigungen und Widgets wie am iPhone/iPad

Widgets, wie sie für iOS 14 und iPadOS 14 vorgestellt wurden, aber auch das Design der Benachrichtigungszentrale übernimmt Apple von iOS.

Nachrichten-App endlich mit toller Suche

Memojis kommen zum Mac. Effekte ebenso. Doch auch die „angepinnten“ Nachrichten und eine tolle neue Suchfunktion verspricht Apple.

Karten-App in Big Sur

Favoriten in der Karten-App funktionieren nun auch am Mac. Die App unterstützt aber auch Indoor-Karten und erlaubt es, Reiserouten von Freunden zu vergleichen, samt Reisedauer. Auch bekommt die App das „Reiseführer“-Feature von iOS 14. Dazu stehen für diverse Städte immer aktualisierte Listen von Sehenswürdigkeiten und zusätzlichen Informationen bereit.

Catalyst hilft noch mehr

Apple hat bereits vor zwei Jahren damit begonnen, mit Catalyst Apps von iOS zu macOS zu portieren. Doch in macOS 11 können Entwickler nun auch Menü- und Tastaturkürzel ansprechen. Sowohl die Nachrichten- als auch die Karten-App wurden von iOS zur macOS portiert.

Musik- und Fotos-App

Auch Apples Musik-App bekommt ein Update. Nutzer können auf einen „Listen Now“-Reiter zugreifen. Darin finden Sie aktuelle Musikvorschläge, aber auch Veröffentlichungen und Interviews mit Künstlern, die sie mögen.

Die Fotos-App wird zudem mit neuen Bearbeitungsmöglichkeiten ausgestattet. Sie bekommt ein Retusche-Tool, das mit Hilfe von Maschinenlern-Algorithmen effizient zu arbeiten verspricht.

Neuerungen in Safari

Safari öffnet Webseite in macOS Big Sur nun 50% schneller als Googles Chrome und verbraucht dabei aber die Hälfte der Energie. Apple nennt den neuen Safari die größte Veränderung seit 2003. Besonders viele Veränderungen unternimmt Apple im Bereich der Privatsphäre.

Ein Privatsphäre-Report in Safari erlaubt NutzerInnen anzusehen, welche Informationen Webseiten mitlesen. Auch kann Safari helfen, zu erkennen, welche Passwörter womöglich in manchen Hacks bereits Hackern zum Opfer fielen. Man kann diese dann einfach anpassen.

Erweiterungen in Safari kann man individuell einstellen. So kann man den Erweiterungen den Zugriff nur einmal, an einem ganzen Tag oder dauerhaft geben und zwar für jede Webseite einzeln. Dies erhöht die Sicherheit eigener Daten.

Nutzer von vielen „Tabs“ werden sich freuen, weil selbst bei vielen Reitern beim Überfahren mit der Maus eine Vorschau der Webseite gezeigt wird. Favicons werden zur besseren Übersicht außerdem standardmäßig angezeigt.

Außerdem fügt Apple die Unterstützung für Googles Bildformat WebP zum Browser hinzu. Das gilt auch für iOS 14 und iPadOS 14. Das Bildformat wurde bereits 2010 eingeführt und erlaubt  25 bis 35 Prozent kleinere Bilddateien bei gleichbleibender Qualität gegenüber JPEG. WebP unterstützt zudem Animationen, kann also auch als Ersatz von GIF dienen. Chrome, Firefox und Microsofts Edge unterstützten das Format bereits, Safari verzichtete bislang darauf.

Welche Geräte sind kompatibel mit macOS Big Sur?

Apple ist im Fall von macOS 11 nicht ganz der Devise gefolgt, möglichst die Kompatibilität auf dem Niveau der Vorversion zu halten. Noch bei macOS Catalina (10.15) unterstützte man die gleichen Geräte wie zuvor bei macOS Mojave (10.14). macOS Big Sur läuft jedoch nur auf folgenden Macs:

  • MacBook: Anfang 2015 oder neuer
  • MacBook Air: 2013 oder neuer
  • MacBook Pro: 2013 oder neuer
  • Mac mini: Ende 2014 oder neuer
  • iMac: Ende 2014 oder neuer
  • iMac Pro: 2017 oder neuer
  • Mac Pro Ende 2013 oder neuer

Nicht mehr kompatibel sind folgende Geräte:

  • MacBook Pro: 2012 und Anfang 2013
  • MacBook Air: 2012
  • iMac: 2012 und 2013
  • Mac mini: 2012

Schnellere Updates

Unter dem Strich verspricht Apple für macOS 11 sogar schnellere Updates. Das System soll mit den Aktualisierungen bereits im Hintergrund beginnen. Zudem erzeugt Big Sur ein kryptographisch verschlüsselten System-Volumen. Die Daten darauf sollen vor Missbrauch geschützt sein.


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