Musks SpaceX verbietet Zoom wegen Sicherheitsrisiken

Alexander Trust, den 2. April 2020
Falcon 9 Rakete
Falcon 9 Rakete, Bild: SpaceX

Nachdem in den letzten Tagen vermehrt negative Meldungen über die beliebte Zoom-App die Runde machten folgten weitere Hiobsbotschaften. US-Strafverfolgungsbehörden „warnten“ offiziell vor der Verwendung der App. Außerdem hat nun Elon Musks SpaceX die Nutzung der Software verboten. Sie werfe ernste Sicherheitsbedenken auf.

Neben Microsoft Teams mutierte Zoom von der gleichnamigen Firma zu einer der beliebtesten Videokonferenzlösungen in Zeiten der Coronavirus-Pandemie.

Doch so hoch hinauf es ging, so tief fällt man nun. Die Agentur Reuters will ein Memo von SpaceX an Mitarbeiter erhalten haben. Darin wird diesen die Verwendung von Zoom untersagt. Die App sei ein „ernstes“ Sicherheitsrisiko.

SpaceX deaktiviert Zoom-Zugriff

Am 28. März unterrichtete SpaceX die Mitarbeiter in einer E-Mail, dass mit sofortiger Wirkung der Zugriff auf Zoom deaktiviert wurde.

Viele der Mitarbeiter hätten Zoom als Kommunikationsmöglichkeit genutzt. Sie sollen nun auf E-Mail, Textnachrichten oder das Telefon ausweichen.

NASA verbietet Zoom-Nutzung ebenfalls

Die US-Weltraumagentur NASA zählt zu den größten Kunden von SpaceX. Auch Nachfrage gab eine Sprecherin an, dass auch die NASA die Nutzung von Zoom verboten würde.

Zoom nicht das, was es vorgibt zu sein

Anfangs ging es nur um ungefragte Kommunikation mit den Servern von Facebook. Doch dann zeigte sich, dass die App gravierende Sicherheits- und Datenschutzmängel aufweist. Nicht zuletzt gaukelte der Anbieter den Nutzern vor, die Kommunikation sei Ende-zu-Ende verschlüsselt. Doch der Kryptograph und Universitätsprofessor Matthew Green wies nach, dass die Software lediglich eine Transport-Verschlüsselung nutze und der Anbieter womöglich auf die Kommunikationsinhalte der Nutzer zugreifen kann.

Ob Zoom dies tatsächlich machte, ist nicht überliefert. Es ist jedoch schändlich, wenn man beim Datenschutz falsche Versprechungen macht.

Malware-Praktiken bei macOS-Installation

Außerdem brachte die App sich in Verruf, weil sie bei der Installation unter macOS Apples Sicherheitsmechanismen umging. Ein Bochumer IT-Spezialist fand heraus, dass die App dazu auf Praktiken setzt, die sonst nur Malware-Anbieter verwenden.

Man muss zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgehen, dass Zoom mittlerweile alles Vertrauen verspielt hat.


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