Apples Privatsphäre-Features in iOS 13 funktionieren

Alexander Trust, den 24. Januar 2020
iOS 13
iOS 13, Bild: Apple

Rückgang in Tracking von Standortdaten seit iOS 13.

Marketingunternehmen stellen fest, dass es den Klienten immer schwerer fällt, entsprechende Informationen zu erhalten. Location Sciences aus London spricht von einem beobachtbaren Rückgang von im Hintergrund abgerufenen Standortdaten um 68 Prozent.

Dies sei zu einem Großteil das Resultat von Apples neuen Privatsphäre-Funktionen in iOS 13. Das stellte der Konzern im Herbst 2019 vor.

Apples neue Privatsphäre-Funktionen zeigen Wirkung

Seitdem erhalten Nutzer regelmäßig Hinweise darüber, dass Apps die eigenen Standortdaten abrufen wollen. So können die Nutzer besser Buch führen darüber, welche Apps auf Standortdaten zugreifen wollen. Davor fragte iOS den Nutzer lediglich einmal beim ersten Start einer App nach deren Installation.

Das Spiel mit den Standortdaten

Doch Location Sciences machte noch eine weitere Beobachtung. Selbst die Möglichkeit, Standortdaten zu nutzen, während man eine App verwendet, sank um 24 Prozent.

Auch dafür hält man Apple für (mit)verantwortlich. Denn über Benachrichtigungsfenster bekommt man die Möglichkeit selbst der Weitergabe der Standortdaten bei der Verwendung der App zu widersprechen. Dies ruft das sensible Thema bei den Nutzern ins Gedächtnis.

Ihr habt die Wahl, und könnt der App komplett den Zugriff verwehren. Oder Ihr erlaubt die Weitergabe von Standortdaten, wenn Ihr die App verwendet. Alternativ könnt Ihr die Nutzung auch nur einmal erlauben. Gerade diese Auswahloption ist für manche App-Entwickler kritisch. Denn bei der erneuten Nutzung der App werden dann keine Standortdaten mehr weitergegeben.

Entwickler besorgt

Es gibt daneben jedoch noch die Perspektive der Entwickler. Ganz prominent ließ zuletzt das Wall Street Journal welche zu Wort kommen. Die sind ins Sorge, dass alleine die regelmäßigen Benachrichtigungen Apples womöglich die Apps in ein schlechtes Licht stellen. Apple ließ das kalt. Das Unternehmen antwortete mit einem Statement, in dem es auf die Privatsphäre der Nutzer verweist.

Es gibt daneben aber noch einen weiteren Aspekt auf Entwicklerseite. Zwar gibt es durchaus nicht wenige Apps, die auf Standortdaten zugreifen wollen, ohne einen tieferen Nutzen davon zu ziehen. Es gibt allerdings auch diejenigen Apps, die tatsächlich darauf angewiesen sind. So erklärte unlängst ein Entwickler im Macrumors-Forum, warum Nutzer über den Bedarf an Standortdaten aufgeklärt werden müssen. Er selbst habe gar kein Interesse am Aufenthaltsort. Doch damit seine App funktioniert, benötigt sie mit Rückgriff auf Apples eigene SDK zwingend „dauerhaften“ Zugriff auf die Standortdaten. Wenn die Nutzer den jedoch abschalten, würden die von Apple im SDK vorgegebenen, eigenen Routinen nicht funktionieren.


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