Apple und Hollywood sind kein gutes Team: Streamingdienst startet unter schlechten Vorzeichen
Jonny Random, den 5. März 2019Apple als Auftraggeber ist für die Filmindustrie offenbar kein Traumpartner. Cupertino mischt sich viel zu oft ein und verhält sich zudem unprofessionell, so sieht es zumindest Hollywood. Dem geplanten Streamingdienst von Apple dürfte diese Entwicklung gar nicht gut tun.
Apple wird wohl innerhalb der nächsten Wochen einen eigenen Streamingdienst starten. Mit ihm möchte man mit Netflix und Amazon konkurrieren, doch der Dienst könnte mit einiger Verspätung an den Start gehen, MacNotes berichtete. Für Apple wäre das gar nicht gut, der Dienst gilt als Hoffnungsträger für das wachsende Servicegeschäft des Unternehmens und soll die originären Umsätze mit eigenen Angeboten weiter antreiben. Das wird aber schwierig, wenn die Mehrzahl der geplanten Originals erst gegen Ende des Jahres oder noch später erscheinen. Ein aktueller Zeitungsbericht beleuchtet nun die Hintergründe, die zu den Verzögerungen führen dürften.
Apple und Hollywood sind kein Dreamteam
Apple mische sich viel zu oft und zu stark ein, monieren die Filmstudios, die beauftrag wurden, die mehreren Dutzend Originals zu produzieren. Die Interventionen gehen zudem zu oft an die inhaltliche Substanz: Themen, die die negativen Folgen technologischer Entwicklung skizzieren, sollen gestrichen worden sein, desgleichen Themen, die zu religiösen Spannungen führen könnten. Alles, was Konfliktpotenzial birgt, soll Tim Cook bekämpfen, man wolle eine familienfreundliche Idylle schaffen, heißt es immer wieder aus Branchenkreisen. Diese Grundhaltung hat auch schon den Showrunner einer Steven Spielberg-Serie zum Absprung motiviert, denn bekanntlich verlangt der Markt aktuell nach blutrünstigen und Serien, psychopathischen Protagonisten und vielen düsteren Elementen.
Apple agiert unprofessionell
Zudem sei die Zusammenarbeit mit Apple auch abseits der monatlichen Differenzen schwierig: Apple agiere zum Teil planlos, feuere Autoren nach Belieben und stelle neue ein, revidiere die Drehbücher und Pläne laufend und habe sich zudem noch nicht einmal auf die technischen Rahmenbedingungen des neuen Dienstes festlegen können. Daher seien viele Titel auch erst gegen Jahresende bereit zur Ausstrahlung.