Anti-Virus-Experte: Vorteil des iPhones ist Resistenz gegen Malware

Marco Jahn, den 30. Juni 2016
iPhone 6s auseinander gebaut
iPhone 6s auseinandergebaut, Foto: iFixit

Wer ein iPhone hat, kennt Malware-Probleme zumeist allenfalls vom Hörensagen. Laut Graham Cluley, der sich als Entwickler von Dr. Solomon einen Namen gemacht hat, ist das ein häufig unterschätzter Vorteil beim Apple-Smartphone.

Malware-Attacken?

In seinem Blog schreibt Graha Cluley, der Autor der Anti-Virus-Software Dr. Solomon für Windows, darüber, dass das iPhone so gut wie nie mit Malware Probleme hatte. Dies sei ein Aspekt, der auch im Rahmen des 9. Geburtstags, der gestern stattfand, häufig unter den Tisch gekehrt wird.

Malware ist Software, die sich ein Nutzer bewusst installiert, die aber „Nebenwirkungen“ hat, etwa das Adressbuch ungefragt an fremde Server übermittelt. Derartige Angriffe waren beim iPhone eher theoretisch. Es sind zwar einige Angriffe bekannt geworden, beispielsweise richteten sich welche gegen iPhones mit Jailbreak oder Enterprise-Profile wurden missbraucht, aber die waren dann doch eher kompliziert umzusetzen. Auch ein infizierter Mac konnte via USB-Kabel Schadcode aufs iPhone einschleusen. Apple unterband das mit der Nachfrage, ob man dem Computer vertraut.

Lediglich Xcode Ghost fällt aus der Reihe. Das war die erste Malware, die erfolgreich war. Xcode Ghost ist ein manipuliertes Paket von Apples IDE für Entwickler. Der Compiler hat die Apps für iPhones hergerichtet, aber gleichzeitig Schadsoftware integriert. Die Apps kamen sogar in den App Store, denn selbst beim Review-Prozess fiel das nicht auf. Es handelte sich dabei aber um die einzige Ausnahme in die Richtung.

iOS nicht fehlerfrei

Cluley gibt aber zu bedenken, dass iOS trotzdem nicht fehlerfrei sei. Es gibt natürlich Sicherheitslücken, die mal mehr, mal weniger schlimm sind. Auch Siri hat sich in der Vergangenheit häufig als ziemlich gesprächig erwiesen und so Kontakte und Fotos offengelegt. Aber Malware, also Programme, die man sich herunterlädt und eigentlich nützlich sein sollten, aber noch geheime (und vor allem unerwünschte) „Zusatzfunktionen“ haben – das ist beim iPhone ausgesprochen selten.


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