Online Apple Store in Russland wegen Währungskrise bis auf Weiteres deaktiviert

Alexander Trust, den 17. Dezember 2014
iPhone 6 und iPhone 6 Plus
iPhone 6 und iPhone 6 Plus

Apple hat seinen Online-Store für Russland deaktiviert. Grund dafür ist die aktuelle Währungskrise, die zu stark schwankenden Rubelkursen geführt hat.

Nicht nur Google zieht sich aus Russland zurück – Apple hat den Online Apple Store deaktiviert. Die Entscheidung sei aufgrund der Währungskrise im Land gefallen und „extremer“ Fluktuation im Rubel-Kurs. Nutzer, die versuchen den Store aufzurufen, erhalten eine Wartungsmeldung, von der jedoch nicht bekannt ist, wie lange sie dort verweilen wird.

Rubel-Kurs führte zu iPhone-Tourismus

Gegenüber Bloomberg hat Apple angegeben, dass man die Internet-Verkäufe bis auf Weiteres eingefroren hat. Man entschuldige sich bei den Kunden für die Umstände. Die Mitarbeiter würden überdies das Preisniveau überprüfen. Vergangenen Monat hat Apple den Preis für das iPhone 6 in Russland um 25 Prozent angehoben. Davor gab es zum Teil iPhone-Tourismus, weil Kunden aus umliegenden Ländern das iPhone wegen des Wechselkurses günstig in Russland in Mobilfunk-Shops und Elektronik-Märkten einkaufen konnten.

Das Abschalten des Online-Shops scheint ein drastischer Schritt zu sein. Bislang hat Apple Preisanpassungen wegen Währungsfluktuationen meist binnen weniger Stunden realisiert. So hat es in Deutschland mehrfach Preisanpassungen gegeben, allerdings nur immer in großen Abständen, zwischen denen meist mehrere Jahre lagen. Während wir aktuell wieder auf einem Niveau von 1:1 von Dollar zu Euro sind, gab es früher Zeiten, in denen die Euro-Preise nominell günstiger ausfielen.

Konsumenten in Russland müssen, wenn sie Interesse an iPhones, iPads oder Macs haben, aktuell den Weg über Ladengeschäfte oder Online-Shops von Drittanbietern gehen. Der Online Apple Store ist der einzige Kanal, über den Kunden direkt bei Apple Produkte einkaufen können, da das Unternehmen bislang kein Ladengeschäft im Land eröffnet hat.

Geringe Verluste für Apple

Die Verluste, die Apple durch diese Sanktion erleidet, sind verhältnismäßig gering, wenn man sie auf Grundlage der Verkaufszahlen aus 2013 bewertet. In diesem Jahr verkaufte Apple knapp 1,6 Millionen iPhones in Russland und aber 153,4 Millionen Stück weltweit. Entsprechend ist der russische Markt für Apple nur sehr klein. Laut IDC soll Apple bis September 2014 bereits 1,9 Millionen iPhones verkauft haben.

Spannend zu beobachten wird sein, ob Apples Vorgehen eventuell von anderen Herstellern als Präzedenzfall angesehen werden wird und diese ebenfalls ihre Aktivitäten in Russland bis auf Weiteres einfrieren.


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