Test: Philips 274E, preisgünstiger 27-Zoll-Monitor
Stefan Keller, den 12. Oktober 2014Mit dem 274E schickt Philips einen relativ preisgünstigen Flachbildschirm ins Rennen, der eine Bildschirmdiagonale von 27 Zoll besitzt und mit seinem IPS-Panel gehobeneren Ansprüchen gerecht werden will. Wir haben den LED-Monitor einem Test unterzogen.
Design und Anschlüsse
Der Philips 274E kommt im schlichten und schicken weiß daher. Der Bildschirm besteht fast nur aus sichtbarer Bildfläche, der Rand fällt auffällig schmal aus. Neben dem obligatorischen Strom-Anschluss bietet der 274E zwei HDMI-Eingänge, die beide DHCP unterstützen, einen VGA-Eingang, sowie je einen 3,5 mm Klinken-Eingang und -Ausgang. Außerdem sind vier Schraubenlöcher auf der Rückseite vorhanden, sodass man den Bildschirm mithilfe einer VESA-Halterung an der Wand befestigten kann. Das schmale Standbein scheint allerdings ein wenig mit dem recht schweren Bildschirm überlastet zu sein. Schon bei kleineren Erschütterungen wackelt der Bildschirm, was den ansonsten positiven Ersteindruck ein wenig trübt.
Bildqualität des Philips 274E
Das IPS-Panel gibt sich beim Philips 274E keine Blöße. Die Farben sind kräftig, der Kontrast nach unserer Einschätzung sehr gut. Philips gibt das Kontrastverhältnis mit 1000:1 an, der SmartContrast soll bei 20 000 000:1 liegen. Auf jeden Fall konnten wir dem Bildschirm in quasi jeder Position ein hervorragendes Bild attestieren. Lediglich in einem sehr spitzen Winkel von oben wirken die Farben etwas blasser, aber in der Praxis ist das deutlich zu vernachlässigen. Mithilfe des EIZO Monitortests wollten wir ermitteln, ob der Philips 274E von typischen Schwachstellen wie defekten (Sub-)Pixeln betroffen ist oder Probleme mit der Ausleuchtung hat. Defekte Pixel sind bei unserem Testgerät keine vorhanden gewesen und die Ausleuchtung war augenscheinlich gleichmäßig.
Energieverbrauch des 274E
Philips gibt den Energieverbrauch des 274E mit 25,6 W im Betrieb, 0,5 W im Standby und 0,3 W im ausgeschalteten Zustand an. Diese Messungen entstanden laut Philips der Testmethode des EnergyStar 6.0. Wir haben mit der Steckdosenleiste Brennstuhl EM235 das Ergebnis zu reproduzieren versucht und konnten die Werte nicht ganz nachvollziehen. Fast unabhängig vom dargestellten Bild lag der Stromverbrauch (ohne Soundausgabe) bei 30-32 Watt. Im Standby-Modus zeigte das Messgerät noch 2,5 W und im ausgeschalteten Zustand waren es 0,8 W. Wie der Unterschied zu begründen ist, kann man nur vermuten: So ist der EnergyStar ein US-Siegel, folglich dürften die Messwerte aus den USA stammen, wo mit weniger Netzspannung gearbeitet wird. Außerdem könnte die Toleranz bei der Messung eine Rolle spielen.
Sound-Qualität
In der Produktbeschreibung gibt Philips an, dass der 274E mit „hochwertigem 12-Watt-Stereosound“ gesegnet ist, die sich in zweimal 6 Watt Lautsprecher aufteilen. Von dem Sound waren wir leider alles andere als begeistert. Wir haben keine Musikrichtung gefunden, die den Monitor nicht aus dem Konzept gebracht hätte. Schon bei sehr niedrigen Lautstärken beginnt das Gehäuse auf der Rückseite zu vibrieren, was sich negativ auf den Klang auswirkt. Für Systemklänge mag das noch angehen, aber für alle weitergehenden Anwendungen sollte der Sound extern genossen werden.
Fazit
Der Philips 274E ist in seiner Paradedisziplin – als Bildschirm – ein durchaus empfehlenswertes Stück Hardware. Die Bildqualität ist sehr gut und trotz der verhältnismäßig niedrigen Auflösung von 1920×1080 (Full HD) bei 27 Zoll wirken die Pixel noch nicht störend groß. Helligkeit und Kontrast gehen, auch in komplizierteren Blickwinkeln, voll in Ordnung. Für einen Preis von rund 250 Euro (bei Amazon) kann man sehr zufrieden sein. Federn lässt der Bildschirm allenfalls, wenn man an einer lebhaften Bundesstraße wohnt oder versucht Musik zu hören.