Tim Cook verspricht nach iCloud-Nacktfoto-Skandal umfassende Verbesserungen

Alexander Trust, den 5. September 2014
Tim Cook
Tim Cook, Foto: Apple.

Apples Geschäftsführer Tim Cook hat im Gespräch mit dem Wall Street Journal den vermeintlichen iCloud-Hack thematisiert, bei dem hunderte von Nacktfotos von Stars wie Jennifer Lawrence oder Kaley Kuoco und Kirsten Dunst öffentlich gemacht wurden. Apple werde schon bald umfassenden Verbesserungen am Sicherheitssystem vornehmen. Gleichzeitig betonte Cook erneut, dass es keine Sicherheitslücke gab, sondern Angreifer gezielt versucht hätten, Accounts zu manipulieren, indem sie Passwörter errieten oder auf andere Weise an die notwendigen Daten gelangten, wie bspw. Phishing.

Selbst der Verdacht von Kinderpornographie stand zuletzt im Raum, weil die jetzt 18-jährige Olympia-Turnerin McKayla Maroney Nacktfotos von sich anfertigte, als sie noch nicht volljährig war und diese im Internet landeten. Das Schlamassel, bei dem Apple in den letzten Tagen nicht allzu gut weggekommen ist, hat Tim Cook dazu aufgerufen, dem WSJ Rede und Antwort zu stehen.

Obwohl das Unternehmen aus Cupertino selbst nicht für die kriminelle Energie hinter den Aktionen verantwortlich gemacht werden kann, ist doch nicht alles Gold, was bei iClouds Sicherheitsmechanismen glänzt. Entsprechend steht Apple in der Verantwortung gegenüber seinen Kunden. Die scheint Cook ernst zu nehmen und kündigte gegenüber dem WSJ schon bald umfassende neue Sicherheitsmaßnahmen an.

Sicherheitsmaßnahmen angekündigt

In Zukunft werden Nutzer per E-Mail und über Push-Bernachrichtigungen informiert, wenn jemand versucht das Account-Passwort zu ändern, ein iCloud-Backup auf ein neues Gerät einspielen möchte, oder wenn ein Gerät zum ersten Mal mit einem Account gekoppelt wird. Der letzte Fall tritt zum Beispiel dann ein, wenn Hacker, wie im vorliegenden Fall der Verbreitung von Nacktbildern Zugriff auf eine iCloud-Backup-Datei bekommen haben und diese auf einem Gerät wiederherstellen wollten.

Die Maßnahmen sollen binnen der nächsten zwei Wochen implementiert werden, und zwar so, dass Nutzer entweder direkt über die Push-Benachrichtigung auf dem iOS-Devices oder über Links in der Hinweis-E-Mail den Versuch der Manipulation bei Apple melden können und/oder Maßnahmen ergreifen können, indem sie selbst das Passwort ändern.

Die Zwei-Schritt-Authentifizierung, so Cook weiter, werde im Zuge der Einführung von iOS 8 auch auf den Zugriff auf iCloud über mobile Geräte ausgeweitet werden.

Da eine Vielzahl der Nutzer die „Two-Factor-Authentication“ zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht nutze, will Apple die Nutzer in Zukunft noch eindringlicher darauf hinweisen, dass die Einrichtung derselben wichtig und nötig sei.

„When I step back from this terrible scenario that happened and say what more could we have done, I think about the awareness piece (…). I think we have a responsibility to ratchet that up. That’s not really an engineering thing.“
Tim Cook

Tim Cook erkennt Verantwortung an

Das Interview von Tim Cook mit dem Wall Street Journal weicht in seiner grundlegenden Aussage stark von Apples erstem Statement ab, dass eine Verantwortung in der Angelegenheit komplett ignorierte. Cook selbst zeigt sich betroffen und beteuert, dass Apple nicht so töricht ist, seine Verantwortung zu ignorieren.


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