China verbietet Kauf von iPads und MacBooks von öffentlichen Geldern

Alexander Trust, den 6. August 2014
MacBook Pro Retina
MacBook Pro Retina (Late 2013)

Die chinesische Regierung hat mit sofortiger Wirkung beschlossen, dass von öffentlichen Geldern keine iPads und MacBooks mehr gekauft werden dürfen. In der Begründung heißt es, die Sicherheitsrisiken seien zu groß – offenbar hat man Angst davor, abgehört zu werden.

Aus Regierungskreisen will die Agentur Bloomberg erfahren haben, dass Apples iPads und MacBooks den Beamten nicht mehr ins Haus kommen. Die Quellen wollten anonym bleiben, da das Thema eigentlich nicht öffentlich gemacht werden dürfe.

Insgesamt wurden gleich 10 Apple-Produkte von einer Beschaffungsliste gestrichen, auf der Produkte stehen, die von öffentlichen Geldern gekauft werden dürfen. Dazu zählen neben dem iPad und dem iPad mini auch das MacBook Air und das MacBook Pro Zunächst sollen die Geräte noch im Juni auf einem Entwurf dieser Liste notiert gewesen sein, ehe sie wieder gestrichen wurden. Für den Inhalt dieser Liste verantwortlich seien die nationale Entwicklungskommission und das Finanzministerium.

Grabenkriege

Hinter den Entscheidungen sollen jedoch ganz andere Beweggründe stecken, die auf Spannungen der bilateralen Beziehungen beider Länder beruhen, die in der Zeit nach den Snowden-Enthüllungen aufgekommen sind. Vorwürfe des Hackens und Ausspähens stehen im Raum.

Zuvor war bereits angeordnet worden, dass in China keine Antivirensoftware der Hersteller Symantec und Kaspersky Lab gekauft werden dürfe und die Regierung entschied ferner im Mai keine Computer mehr mit Microsofts Windows 8 auszustatten.

Laut Mark Po, Analyst bei UOB Kay Hian, sei dies ein Zeichen, dass die Regierung in China außende. Man wolle auf diese Weise sicherstellen, dass ausländische Firmen nicht zu viel Einfluss üben würden.

„The Chinese government wants to make sure that overseas companies shouldn’t have too much influence in China.“
Mark Po

Welchen Einfluss diese Entscheidung auf Apples Geschäfte hat, ist nicht eindeutig. Zwar hat Apple im letzten Quartal 16% seines Umsatzes in China erwirtschaftet. Wie viel Anteil allerdings Käufen der öffentlichen Hand zugeschrieben werden können ist unklar.

Spionagevorwürfe

Schon im Mai hatte China angekündigt die Geschäfte mit diversen US-Firmen wegen Sicherheitsbedenken einzustellen. Man wirft den Unternehmen vor, sie würden mit US-Geheimdiensten zusammenarbeiten.

Als Repressalie wurden im Juli bereits vier Büros von Microsoft in China durchsucht und Computer und Unterlagen beschlagnahmt und ausgewertet. Offiziell ging es dabei um ein Kartellrechts-Verfahren.


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