Google Glass: Auslieferung beginnt, Mirror API Dokumentation und Hardware-Spezifikationen veröffentlicht

Florian Schmitt, den 16. April 2013
Google Glass
Google Glass, Foto: The Verge.

Die 2.000 Entwickler, die die Augmented-Reality-Brille Google Glass bei der Google I/O 2012 vorbestellt hatten, wurden gestern per E-Mail darüber informiert, dass die ersten Vorserien-Exemplare gerade vom Band laufen und bald verschickt werden.
Zudem veröffentlichte Google die Dokumentation der Mirror API, mit der Entwickler Apps für Google Glass schreiben können. Außerdem wurden erstmals die genauen Hardware-Spezifikationen bekannt gegeben.

Google gibt an, dass genügend Exemplare für jeden hergestellt würden, aber derzeit erst wenige vorhanden seien. Deswegen wolle man diese nach und nach („in waves“) an die Entwickler ausliefern.
Auf einer eigens eingerichteten Seite erklärt Google wie sich Google Glass anfühlt, was man mit der Brille kann und wie man eine bekommt.

Hardware-Spezifikationen

In einem Support-Dokument werden die Hardware-Spezifikationen detailliert aufgelistet. Damit die Google-Brille möglichst jedem passt, gibt es verstellbare Nasenpads in zwei unterschiedlichen Größen. Das Display soll sich wie ein 2,5 Meter (8 feet) entfernter 25 Zoll großer HD-Bildschirm anfühlen. Schnappschüsse werden mit 5 Megapixel und Videos in 720p aufgenommen. Interessant wird es beim Audio: Es gibt keine eingebauten Lautsprecher, wodurch alle in der Umgebung mithören könnten, stattdessen wird der Sound über die Knochen durch Schallwellen übertragen.

Die Brille besitzt Wi-Fi- und Bluetooth-Konnektivität, würde sich somit mit einem Android-Gerät koppeln lassen. Dafür hat Google bereits die MyGlass-App veröffentlicht, welche Android 4.0.3 (Ice Cream Sandwich) oder höher voraussetzt und GPS und SMS ermöglichen soll. Generell soll sie aber mit jedem Bluetooth-fähigen Gerät kompatibel sein.

Die Brille verfügt über insgesamt 16GB Flash-Speicher, von dem sich 12GB nutzen lassen, die mit dem Google Cloud Storage synchronisiert werden. Darüber hinaus verspricht Google Nutzern mit einer Akku-Ladung einen ganzen Tag auszukommen, bei „normaler“ Nutzung. Google+ Hangouts und Video-Aufnahmen seien Batterie-intensiver. Danach muss per Micro-USB-Anschluss wieder aufgeladen werden.

Google Mirror API

Pünktlich zu den ersten Auslieferungen wurde die Dokumentation für die Google Mirror API veröffentlicht. Sie basiert auf JSON und soll sich recht leicht mit Java und Python benutzen lassen.
Interessant ist, dass Google es den Entwicklern verbietet, Werbung einzublenden und den Nutzer an irgendeiner Stelle nach Geld zu fragen.

Die Kommunikation zwischen Google Glass und den jeweiligen Apps muss über die Google-Server stattfinden.
Außerdem werden die Apps nicht direkt auf der Brille gespeichert, sondern per OAuth 2.0 zur Nutzung autorisiert. Das wiederum setzt eine Internetverbindung voraus.

Via The Verge, engl.


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