Google Chrome: Abschied von WebKit, Wechsel auf Blink

Stefan Keller, den 4. April 2013
Google Chrome
Google Chrome

Google Chrome wird sich von WebKit als Render-Engine verabschieden. Stattdessen will Google eine eigene Engine entwickeln, die Blink genannt wird. Das hat Adam Barth, ein Software-Engineer, im Chromium Blog mitgeteilt. Google erhofft sich von dem Schritt einen einfacheren Quellcode und dadurch mehr Performance bei weniger Bugs.

2013 wird anscheinend das Jahr der gewechselten Browser-Engines. Erst kündigte Opera an, zukünftig WebKit statt Presto zu verwenden und nun kommt Google, die für Chromium und damit auch Google Chrome zukünftig WebKit aufgeben wollen.

Wie Adam Birth im Chromium Weblog schreibt, sei WebKit seinerzeit eine leichtgewichtige, aber dennoch kraftvolle Render-Engine gewesen, die aus KHTML aus dem KDE-Projekt hervorging. Auf mobilen Systemen hält WebKit marktanteilsmäßig eine absolute Mehrheit, auf dem Desktop kann die Engine dank Chrome und Safari ebenfalls mit weiter Verbreitung punkten. Allerdings verwenden Chromium und Google Chrome eine andere Multi-Prozess-Architektur als andere WebKit-Browser, weshalb es immer komplexer wird, WebKit auf den Google-Browser anzupassen und umgekehrt. Deshalb stellen die Entwickler nun Blink vor.

Blink wird ebenfalls eine freie Render-Engine sein, die auf WebKit basiert. Kurzfristig soll sich für Web-Entwickler nicht allzu viel verändern. Mittelfristig hält es Google für eine gute Idee, eine Konkurrenz aufzubauen, um so Innovationen voranzutreiben. Bislang konnten 7 Build-Systeme und damit 4,5 Millionen Zeilen Quellcode entfernt werden – langfristig soll der Quellcode aufgeräumter werden, was schnellere Implementierung von Innovationen, mehr Geschwindigkeit und weniger Bugs bedeutet. Außerdem will man mit anderen Browser-Herstellern reden, um Kompatibilität und ein erfolgreiches Öko-System sicherzustellen. Weitere Informationen sind im Wiki zur „Blink Mission“ erhältlich.


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