Test: Port Royale 3

Redaktion Macnotes, den 4. März 2012

Unglaublich! Wir haben uns sehr auf den Test von Port Royale 3 gefreut und können vorab schon sagen – wir wurden nicht enttäuscht.

Das Spiel hat eine unendliche Weite, schafft es aber dennoch jeden in seinen Bann zu ziehen, und, was sehr wichtig ist, zu motivieren.

Um was geht’s?

Wie im acht Jahre alten Vorgänger startet ihr das Spiel als kleiner Niemand im Karibikraum des 17. Jahrhunderts. Nur mit einem kleinen Boot unter den Füßen und einigen Tausend Goldstücken in der Tasche macht ihr euch auf den Weg, ein neues Schicksal zu bestreiten. Wie ihr das ganze realisiert, bleibt euch selbst überlassen.

Uns war sehr wichtig, dass der Einstieg in das Spiel nicht schwer ist. Egal für welchen Weg ihr euch entscheidet, ihr bekommt stets Hilfe angeboten und euch wird immer alles detailliert erklärt. So könnt ihr schon nach kurzer Zeit richtig Gas geben.

In Port Royale 3 ist die Karibik ein riesiger Spielplatz, der euch viele verschiedene Möglichkeiten bietet, an Ruhm und Vermögen zu gelangen. Prinzipiell stehen euch dabei die Spielweisen als Händler oder Freibeuter offen. Beide sind auf ihre Art lukrativ und interessant und lassen sich natürlich auch nach Lust und Laune kombinieren.

Als Händler verkauft ihr eure Waren, errichtet Plantagen und verbessert eure Beziehungen zu den Gouverneuren. Irgendwann werdet ihr selbst zu einem sehr einflussreichen Mann und könnt von der Stadt gewählt werden.

Die gut 60 Karibikstädte bilden einen in sich geschlossenen Wirtschaftskreislauf, der logischen Regeln unterworfen ist. Jede Stadt produziert fünf der insgesamt 20 Waren selbst, wobei viele Güter einen regionalen Produktionsschwerpunkt haben. Tabak gibt es zum Beispiel nur in der Umgebung Kubas, Farbstoffe ausschließlich im Norden der Karibik. Dadurch bildet sich ein entsprechendes Preisgefüge, das außerdem von Zufallsfaktoren wie Dürren oder Stürmen beeinflusst wird.

Auch die Aktionen der Händler spielen eine wichtige Rolle. Kauft ihr beispielsweise über einen längeren Zeitraum hinweg sämtliche Nahrungsmittel einer Stadt auf, löst ihr so eine Hungersnot aus und die Einwohnerzahl der Niederlassung schrumpft. Wer seine Warenproduktion dagegen sehr einseitig auslegt und den Karibikraum etwa mit Rum überschwemmt, kriegt den Alkohol aufgrund des Überangebotes irgendwann nicht mehr los. Die ständige Neuberechnung von Angebot und Nachfrage und das dynamische Wachstum der Städte sorgen daher ständig für neuen Raum zur Optimierung eigener Handelsrouten und Produktionsketten. Das motiviert und fesselt gleichermaßen, ohne jemals undurchsichtig zu werden.

Nicht viel Neues

Port Royale ist wirklich eine tolle Wirtschaftssimulation. Die Neuerungen halten sich jedoch in Grenzen. Wenn man sehr genau ist, kann man sagen, es hat sich nicht viel geändert. Ein Mehrspielermodus wurde integriert, der heutzutage schon fast dazu gehört. Das Spiel hat sich außerdem technisch verbessert, aber sonst spielt es sich nahezu wie der Vorgänger.

Mehrspielermodus

Erstmals in der Serie sind Partien für bis zu vier Spieler im Internet oder LAN möglich. Der Host wählt neben Variablen wie Startkapital und -jahr außerdem, ob die Partie öffentlich oder privat abläuft. Da die Online-Server zum Zeitpunkt des Tests noch nicht aktiv waren, konnten wir lediglich den LAN-Modus ausprobieren.

Enttäuschend: Anders als in Patrizier 4: Aufstieg einer Dynastie steht kein Koop-Modus zur Verfügung, um zusammen ein Unternehmen zu führen. Darüber hinaus gibt es kaum Möglichkeiten zur Interaktion mit den anderen Spielern. Der Austausch von Waren ist ebenso unmöglich wie der Handel mit Gebäuden und Schiffen. Im Endeffekt spielt man so mehr nebeneinander als miteinander. Einzig in Seegefechten kann man sich gegenseitig aufs Korn nehmen.

Fazit

Port Royale 3 ist ein hervorragendes Spiel. Man kann es zur Unendlichkeit spielen. Wir sind sehr glücklich darüber, dass im neuen Teil ein Mehrspielermodus integriert wurde. Als der letzte Teil erschien, vor acht Jahren, war es noch nicht so weit hin mit Online-Gaming.

Wenn man das ganze streng betrachtet, gibt es außer dem Multiplayer-Modus wenig Neuerungen. Port Royale 3 ist ein tolles Spiel, das aber nicht vor Innovationen strotzt. Wenn ihr bislang noch keinen Teil gespielt habt, solltet ihr euch das Spiel unbedingt zulegen.


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Testergebnis

URS: 6,8 von 10
6,8