Motorola Droid 4 – iFixit nimmt neues Android-Smartphone auseinander

Stefan Keller, den 16. Februar 2012

Das Reparatur-Wiki iFixit hat sich die neuste Ausgabe des Motorola Droid vorgeknöpft und es auseinander genommen. Äußerlich glänzt das Android-Smartphone durch einen 4 Zoll großen Bildschirm, innerlich durch die Unterschützung von LTE, der vierten Mobilfunkgeneration. Und bevor Blendtec fragt, ob der Total Blender es zu Droid-Dust verwandeln kann, wird es geordnet auseinander genommen.

Beim Motorola Droid 4 handelt es sich um das neuste Motorola-Smartphone, das derzeit verkauft wird. Es ist allerdings nur dem amerikanischen Netzwerk Verizon vorbehalten. Das Droid 4 ist mit Android 2.3.6 ausgestattet, ein Update auf Version 4.0 soll noch kommen. Im Innenleben versteckt sich eine Dual-Core-CPU mit bis zu 1,2 GHz Taktfrequenz und einem Gigabyte Arbeitsspeicher. Für Daten aller Art wurden 16 GB in Form von Flash-Speicher integriert, diese können mit einer microSD-Karte um bis zu 32 GB erweitert werden. Außerdem bietet das Smartphone eine Hardware-Tastatur, was bei moderneren Smartphones eher selten geworden ist.

Akku nicht selbst wechseln

Wie bei allen tendenziell beliebten Spielzeugen, wollte sich iFixit genauer ansehen, was Motorola alles verschweigt, wie es aufgebaut ist und wie gut es sich im Fall der Fälle reparieren lässt. Beim Betrachten des Geräts fiel zunächst einmal auf, dass die Tastatur ein alter Bekannter ist. Bereits beim Droid 2 und 3 kamen ähnliche Keyboards zum Einsatz. Die Rückseite ist leicht herauszulösen. Darunter versteckt sich der Schacht für die Micro-SIM-Karte. Der Akku selbst ist allerdings nicht mehr vom Anwender wechselbar, was iFixit ankreidet, da ältere Modelle positiv mit einer solchen Wechselmöglichkeit auffielen. Unter dem SIM-Schacht befindet sich ein Feuchtigkeitsindikator, der den Hersteller bei Garantieansprüchen vor Wasserschäden warnen soll.

Der „nicht austauschbare“ Akku befindet sich hinter einem Aufkleber, der Worte der Warnung zum Umweltschutz u. ä. ausspricht. Er bietet deutlich mehr Kapazität als diejenigen in den Vorgängermodellen. Übrigens wird der Akku mit zwei T5-Torx-Schrauben festgehalten, was einen Austausch tatsächlich für viele Anwender erschwert. Bei 3,8V hat der Akku eine Kapazität von 1785 mAh, im Vergleich zum Vorgänger sind das 245 mAh mehr.

Nachdem das Gehäuse entfernt ist, wird das Mainboard sichtbar. Auf dessen Rückseite befindet sich die Tastatur mit ihren Kontakten. Interessant fanden die Techniker, dass der microSD-Slot nicht auf das Mainboard gelötet, sondern mit zwei Schrauben auf dem Mainboard gehalten wird.

Viele Komponenten von Fremdherstellern

Doch nun zum Innenleben. Der Arbeitsspeicher stammt von Samsung, der Speicher-Controller von Hynix. Von Qualcomm kommt die Anbindung an mobile Netzwerke. Nur das LTE-Baseband scheint eine Eigenentwicklung von Motorola zu sein. Auf der Rückseite befinden sich Chips von Infineon, Skyworks, Avago, Texas Instruments und ST Ericsson. Der Flash-Speicher stammt von SanDisk.

Weiter geht es am Gehäuse. Gut findet iFixit, dass der Bildschirm nicht mit dem Gorilla Glass verschmolzen ist, was das Austauschen erleichtert. Allerdings muss mit dem Display auch der Display-Controller getauscht werden, sollte dies notwendig sein. Dieser stammt von Atmel.

Reparatur eher schlecht als recht

iFixit fasst zusammen, dass freundlicherweise keine besonders ungewöhnlichen Schrauben verwendet wurden und der Bildschirm nicht mit dem Glas an der Außenseite verklebt ist. Der Akku ist entgegen der Behauptung auf dem Gehäuse austauschbar, allerdings ist dies keine wirklich einfache Aufgabe. Kritisiert wird, dass die Kontakte der Tastatur direkt auf dem Mainboard liegen, was ein Austauschen teuer und schwierig macht. Außerdem wird jede Menge Klebstoff verwendet, um das Droid 4 zusammenzuhalten. Insgesamt vergibt iFixit eine 4 von 10 für die Einfachheit der Reparatur, wobei 10 am einfachsten wäre.


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