Adobe: Apple mitschuldig am Tod von Flash auf mobilen Geräten

Stefan Keller, den 14. November 2011

Vergangene Woche hatte Adobe angekündigt, Flash für mobile Plattformen auslaufen zu lassen. Lediglich Partner, die über den Quellcode verfügen, sollen weiterhin Flash für Android & Co. implementieren können – die Zukunft läge aber in Adobe Air und nativen Apps. Mike Chambers, Principal Product manager für die Flash-Plattform bei Adobe hat sich nun zu den Beweggründen geäußert – und Apple ist nicht ganz unschuldig.

Am Mittwoch hatte Adobe angekündigt, Flash für mobile Plattformen einstellen zu wollen und stattdessen HTML5 und native Apps zu unterstützen. In einem Weblog-Eintrag hat sich Mike Chambers, Principal Product manager für die Flash-Plattform bei Adobe darüber geäußert, warum Adobe keine Zukunft für Flash auf mobilen Geräten sieht.

Zunächst einmal beruhigt er, dass die Entscheidung, das Flash-Plugin für mobile Plattformen einzustellen, schon länger geplant und Teil eines strategischen Wandels bei Adobe war. Den wichtigsten Grund dafür, am Ende den Stecker zu ziehen, sieht Chambers in der Verbreitung auf mobilen Plattformen. Als eine wichtige Plattform, die keine Browser-Plugins erlaubt und damit auch Flash umgeht, nennt er iOS. Ein Webdesigner müsse also, um alle mobilen Anwender zu erreichen, eine Flash- und eine HTML5-Ausgabe einer mobilen Webseite erstellen – und da die anderen Browser ebenfalls HTML5 beherrschen, fällt die Akzeptanz von Flash.

Des Weiteren sieht der die Anwendungsgebiete von mobilen Geräten im Zusammenhang mit dem Konsum von reichhaltigen Anwendungen. Während man auf dem Desktop Browserspiele und andere Anwendungen problemlos auch direkt im Browser genießen könne, steht auf einem Smartphone oder Tablet eher eine App in der Gunst der Anwender. Dass App Stores so leicht zugänglich seien, wäre ebenfalls ein Grund für dieses Verhalten: Um neue Unterhaltung zu finden, würden Anwender eher den App Store als den Web-Browser an einem mobilen Gerät bemühen.

Dazu kommt nach Einschätzung von Chambers die Tatsache, dass das Flash-Plugin für mobile Geräte zu viel Arbeit bereite, um es an alle Geräte anzupassen. Auf dem Desktop könne man sich softwareseitig auf die APIs der Browser verlassen, im mobilen Bereich sei dies viel schwieriger. Hier treffen verschiedene OS-Entwickler (wie Google und RIM) auf verschiedene Geräte-Hersteller (wie Motorola und Samsung) und verschiedene Hersteller von Komponenten (beispielsweise NVIDIA). Das Flash-Plugin an all diese Gegebenheiten jedes Mal anzupassen, sei ein nicht zu unterschätzender Job, der mit Adobe AIR besser zu bewältigen sei.


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