Batman – Arkham Asylum: Madness – Test: Comic am Rande des Wahnsinns
dh, den 5. Juli 2011Ein Batman-Comic ohne Batman? Klingt komisch, ist aber so! Batman – Arkham Asylum: Madness aus der Feder von Comic-Artist Sam Kieth entführt den Leser auf einen Trip ins Arkham Asylum, der Anstalt für Batmans Erzfeinde und Superbösewichte aller Art am Rande von Gotham City. Wir haben es uns nicht nehmen lassen den neuesten Blockbuster von DC für euch zu lesen und sagen euch im Review, ob sich der Kauf lohnt!
Nicht überall wo Batman draufsteht, muss auch unbedingt Batman drin sein. Wer also auf neue action-geladene Auseinandersetzungen zwischen Gut und Böse aus ist, der wird hier leider enttäuscht werden. In Arkham Asylum: Madness geht es in erster Linie um einige der berühmtesten Superschurken, die von Batman im Laufe der Jahre dort abgeliefert wurden, und seitdem unter Verschluss stehen. Dass die Arbeit in einer solchen Anstalt beim besten Willen kein Zuckerschlecken ist, das muss auch die sensible Krankenschwester Sabine erfahren, als sie gezwungen ist, erstmals Überstunden in dieser Hölle zu machen und den wahren Horror kennenlernt.
Wachsender Wahnsinn
Die Geschichte des Comics ist über einen Zeitraum von 24 Stunden angelegt und zeigt dabei einige interessante Entwicklungen auf, vor allem bei dem Personal der Anstalt: Sabine, die, wenn man so will, die Protagonistin und gute Seele des Buchs darstellt, wird im Verlauf der Geschichte von der liebenden Mutter mit einem halbwegs geregelten Tagesablauf zu einem wahren Nervenbündel; sie muss schließlich sogar um ihr Leben fürchten.
Viel wichtiger sind jedoch die zahlreichen und äußerst berühmten Bösewichter, die sich in diesem Comic die Ehre geben: Ganz vorne dabei und zentrale Gestalt der Handlung ist dabei der Joker, der nach längerem Aufenthalt in der Klinik nicht mehr so taufrisch wie früher aussieht. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Two-Face, Scarecrow, Poison Ivy, Killer Croc und Harley Quinn, die vom aufgeweckten Clown-Mädchen zur heruntergekommenen Schlägerbraut wurde.
Wirkliche Action gibt es bei der Handlung im Allgemeinen nicht. Vielmehr ist es die dichte Atmosphäre und düstere Stimmung, die den Leser davon abhalten, den Comic beiseite zu legen bevor nicht auch die letzte Seite mit Spannung gelesen wurde. Wie bereits erwähnt, steht in diesem Band die Entwicklung der Charaktere im Vordergrund, die, passend zum Ort des Geschehens, immer mehr dem sie umgebenden Wahnsinn nachgeben und die Grenzen zwischen Wahnsinn und Realität verschwimmen lassen.
Das Irrenhaus zum Anfassen
Zeichner Sam Kieth hat genau diesen Aspekt der Geschichte durch seine Zeichnungen wahnsinnig gut in Szene gesetzt: Wenn man die Darstellungen der einzelnen Personen im Verlauf des Comics miteinander vergleicht, wird man kaum zwei Panels finden in denen diese sich ähneln. Es wirkt stellenweise so, als hätte eine ganze Horde von Zeichnern an diesem Werk mitgearbeitet, da die Zeichnungen von aufwendigen Aquarellen reichen, die fast schon die Qualität von Gemälden erreichen, bis hin zu flüchtigen Strichzeichnungen und unsauberen Kritzeleien. Gerade durch diesen fehlenden roten Faden und die kontrastreiche Darstellung zwischen dem Leben inner- und außerhalb der Anstalt entsteht beim Leser der Eindruck des Wahnsinns, den die Angestellten und Insassen dort fühlen müssen.
Fazit
Nach der Lektüre des Comics blieb mir nur eins zu sagen: Wow! Gerade als Fan der klassischeren Batman-Geschichten wird man hier einige liebe Bekannte in komplett neuem Licht sehen und das eingebettet in eine fesselnde Story, die durch ihre grandiosen Zeichnungen lebendig werden. Batman – Arkham Asylum: Madness ist für 14,95 Euro beim Comic-Dealer eures Vertrauens oder direkt bei PaniniComics online zu erwerben. Kauftipp!