Schätzung: Betrieb des iTunes-Stores kostet $1,3 Milliarden pro Jahr
Stefan Keller, den 14. Juni 2011Horace Dediu von Asymco hat die offiziellen Zahlen des iTunes-Stores (und allem, was dazu gehört, inkl. Music Store, App Store usw.) aus Apple Keynotes genommen und daraus einige interessante Schätzungen darüber überschlagen. Er kommt so darauf, dass der Betrieb des iTunes-Stores 1,3 Milliarden Dollar pro Jahr kostet – und Apple kaum etwas daran verdient.
Die neusten Daten entnahm er der Eröffnungskeynote der World Wide Developers Conference (WWDC). Dort wurde bekannt gegeben, dass insgesamt rund 15 Milliarden Lieder, 14 Milliarden Apps und 130 Millionen Bücher heruntergeladen wurden, verteilt über 425000 Apps (davon 90000 speziell für iPad und 100000 Spiele). 2,5 Milliarden Dollar wurden an Entwickler überwiesen. Bei Apps ist der Anteil, den Apple für sich behält bekannt (30%), woraus sich ein Durchschnittspreis pro App errechnen lässt (nicht zu vergessen ist, dass Updates kostenlos sind).
Daraus errechnet er bei asymco einen Verdienst über die Monate. Gemeint ist das Geld, das Apple übrig bleibt, nachdem Rechteinhaber bezahlt wurden, aber bevor die Infrastruktur beglichen ist:
Aus dieser Überlegung folgt, dass Apple zum Zeitpunkt der WWDC 113 Millionen Dollar pro Monat für den Betrieb des iTunes-Stores investiert – oder 1,3 Milliarden im Jahr. Diese Rechnung folgt der Annahme, dass Apple recht hat mit der Aussage, der App Store würde kaum Gewinn abwerfen. Dieses Statement wurde soweit gerundet, dass für die Schätzung angenommen wird, dass die Kosten durch die Einnahmen gerade gedeckt werden.
Das meiste der Einnahmen gehe demnach in die Abwicklung der Bezahlung und den Traffic, der beim iTunes Store unweigerlich entsteht. Das, was als Gewinn über bleibt, wird vermutlich in mehr Kapazitäten investiert, wenn sie erforderlich sind.
Es handelt sich bei den Überlegungen um eine Schätzung, wie viel ungefähr der Betrieb des iTunes Stores kosten könnte. Außer den Eckdaten über die Größe und das Volumen sowie die Information, dass der iTunes-Store kaum Gewinn abwirft, kommen keine Daten von Apple.