miCal HD – alternatives Kalender-Frontend für iPad im Test

Stefan Keller, den 26. Februar 2011

Der Kalender ist für viele Anwender wahrscheinlich ein wesentliches Merkmal des iPads. Jedoch ist keine Software perfekt, weshalb sich entwicklungsschmiede UG der Sache annahm und mit miCal HD einen Ersatz für die mitgelieferte Terminplanung vorstellt. Wir verraten euch in unserem Review, ob der Ersatz das Original übertrumpfen kann.

miCal HD versucht in erster Linie eine Kalender-App zu sein und dabei Funktionen, die Apple im eigenen Kalender nicht implementierte, nachzurüsten. Dabei fallen vor allem der Wetterbericht, der ohne Zusatz-App auf dem iPad komplett fehlt, und die Anbindung von Google Maps auf.

Zusätzliche Funktionen

Mithilfe der App lassen sich zusätzliche Teilnehmer zu einem Event einladen. miCal HD realisiert dies über eine E-Mail, in deren Anhang der Termin in Form einer .ics-Datei zu finden ist, die sich in anderen Programmen (beispielsweise iCal oder Outlook) importieren lässt. Die Entwickler haben sich bei der grafischen Oberfläche etwas an Apples iBooks orientiert: So lassen sich Kalenderseiten durch Wischgesten umblättern. Leider ist dieser Effekt etwas ruckelig.

Wetter und Google Maps

Beiläufig rüstet miCal HD die auf dem iPad fehlende Wetter-App nach. Anders als beim iPhone-Original können Orte nicht frei festgelegt werden, viel mehr untersucht die App per Ortungsdienst, wo man sich gerade befindet und lädt für diesen Ort die Wetter-Daten herunter. Wird die Frage nach dem Benutzen der aktuellen Position jedoch verneint, erscheint die wenig aussagekräftige Fehlermeldung, es bestünde keine Internetverbindung.
Wie bei iCal lassen sich Terminen oder sonstigen Erinnerungen Orte zuweisen, an denen sie stattfinden. Während dies bei Apple nur ein Schriftzug ist, kann miCal HD außerdem Koordinaten speichern, womit eine Anzeige auf der Landkarte ermöglicht wird, was beispielsweise der Orientierung auf dem Weg zum Treffpunkt dient.

Das Rad nicht neu erfunden

miCal HD ist als eine Art Aufsatz des Kalender-Systems in iOS zu verstehen. Es hat keine eigene Datenbank, sondern verwendet die bereits vorhandene. Dies ist praktisch, denn so werden Termine per iTunes synchronisiert und Erinnerungen auf dem Gerät werden durch die vorhandenen Systemdienste an den Benutzer weitergegeben. Dazu werden damit Synchronisierungen zu anderen Diensten wie Google, Facebook oder Exchange ermöglicht.

Fazit

miCal HD bietet für 2,39 Euro eine interessante Kalender-Alternative, die sich jeder einmal ansehen sollte, der den Organizer aus Papier bereits gegen das iPad getauscht hat. Da der mitgelieferte Kalender aber etwas intuitiver zu bedienen ist, dürfte sich die Investition nur für diejenigen lohnen, die die zusätzlichen Features vermissen.
Wir vergeben daher vier von fünf Macs, aber unter dem Vorbehalt, dass der Anwender mit den zusätzlichen Funktionen etwas anzufangen weiß – denn die Pflicht beherrscht ebenso der Standard-Kalender.


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