Google unzufrieden mit Android Market, In-App-Kauf kommt

rj, den 27. Januar 2011

„Unglücklich“ über das langsame Wachstum des Android Market ist man im Hause Google. Während Android als Plattform iOS inzwischen deutliche Konkurrenz macht, läuft der App-Verkauf auf Googles Mobil-OS vergleichsweise schleppend. Maßnahmen nach Apple-Vorbild sollen es nun richten.

Beim Geräteverkauf hatte Google vor kurzem Apple überholt, nicht annähernd so gut wie das Wachstum beim Hardware-Absatz sei hingegen jenes auf dem App-Markt bei Android, so Googles Android-Manager Eric Chu erstaunlich offen laut Forbes„. Bezahlapps auf Android verkaufen sich vergleichsweise schlecht, kommende Maßnahmen sollen das ändern, und bereits in diesem Quartal soll mit der Möglichkeit zu In-App-Käufen die erste Verbesserung folgen.

Apple als Vorbild? Bei den weiteren geplanten Maßnahmen der App Store-Konkurrenz verflüchtigt sich dieser Eindruck, denn die Appkauf-Abrechnung über die Telefonrechnung wäre gelinde gesagt appleuntypisch. Eine einfache App-Suche wünscht sich jeder Kunde – ob auf Android oder iOS. Heikel wird die Google-Ankündigung, verstärkt auf den „social graph“ der Nutzer zu setzen – was nach Facebook-Anbindung für Apps klingt, hat es datenschutztechnisch hingegen in sich. Geplant ist der Zugriff von Android-Apps auf das Android-Adressbuch. Dort aggregieren sich die Kontakte des Users aus mehreren Quellen, was Entwicklern mehr Möglichkeiten für die „sozialen“ Aspekte ihrer Apps geben kann wie der reine Zugriff aufs Google-Konto.

Wie weit mit diesen und weiteren Maßnahmen die grundlegenden Probleme der Android-Plattform umgangen werden können, bleibt offen – heterogene Plattformen, heterogene OS-Varianten, vergleichsweise updatefaule User und ein kommendes, rein Tablet-basiertes Android 3.0 werden hier weiterhin für Sorge bei Google und Verwirrung beim Anwender sorgen. Die Adressbuch-Integration wird gegebenenfalls auch die Datenschützer interessieren – erst gestern hat der Hamburger Datenschutzbeauftragte Google in Sachen Analytics und Mail für quasi illegal in Deutschland erklärt und nebenbei auch Apples nichtvorhandene Datensparsamkeit in Sachen App Store kritisiert). Eine noch datenhungrigere Vorgehensweise auf der Android-Plattform wird an dieser Kritik wenig zum Besseren ändern.


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