Lala: Musik-Streamingdienst als Vorstufe zu umfangreichem Cloud-Service?

kg, den 3. August 2010

So bald wird es einen auf Lala basierenden Streamingdienst via iTunes nicht geben – möglicherweise aber ein umfangreicheres Angebot, das sich nicht nur auf Musik beschränkt, sondern auch Videostreaming sowie weitere Cloud-Dienste beinhalten könnte.

Seit über einem halben Jahr köchelt die Gerüchteküche um einen Apple-eigenen Streamingdienst, der auf Basis des Lala-Know-Hows aufgebaut werden könnte. Voraussetzung hierfür sind aber die Lizenzen der Plattenfirmen – die sich nach den bereits schlechten Vertragsregelungen im normalen iTunes-Store nun die Freiheit nehmen, bessere Deals auszuhandeln. Nun soll den Chefs der Plattenlabels ein Nachricht zugekommen sein, wie Cnet berichtet: Ein Start eines Apple-Clouddienstes sei, wenn überhaupt, eher spartanisch, die bereits in Meetings angesprochenen Features sollen nicht im besprochenen Umfang integriert werden. Außerdem sollen die Deals mit den Labels nach wie vor noch stehen und damit noch ein wenig Diskussionsbedarf vorhanden sein.

Demnach sollen umfangreiche Arbeiten an einem zusätzlichen, nicht genauer definierten Videodienst die ehemaligem Lala-Angestellten von ihrem eigentlichen Musikprojekt abgehalten haben. Zudem soll es einige Zeit in Anspruch genommen haben, die neuen Mitarbeiter passend zu briefen.

Was genau hinter dem Videoangebot stecken könnte? Serien, TV-Sendungen und Filme, die man unterwegs „aus der Cloud“ schauen kann, so dass sie keinen lokalen Speicher verbrauchen. Über die „digitalen Regale“ könnten Nutzer ihre Medien direkt auf Apples Server ablegen, statt sie komplett herunterzuladen und auf der eigenen Festplatte abzulegen. Dem zuträglich wäre die in North Carolina im Aufbau befindliche Serverfarm, die Ende des Jahres fertiggestellt werden soll. Was genau Apple mit den Servern vorhat, wurde nicht bekannt gegeben, es lässt aber Platz für eigene Vermutungen: Denkbar wäre eine Verlagerung verschiedener Dienste, von Musikstreaming, Videostreaming über normalen Datenspeicher bis hin zu Kalender-, Kontakt- und Mailsync.

Sollte Apple wirklich einen umfangreichen Relaunch seines aktuellen Dienstes MobileMe vorhaben, sollten sie sich damit allerdings sputen: Google startet noch in diesem Jahr mit Google Music einen eigenen Musikstreamingdienst, dies zumindest wurde den Verantwortlichen der Plattenlabels so mitgeteilt. Einen Vorteil hat Apple gegenüber Google klar in der Tasche: Millionen von Kunden, die ihre Musik bei iTunes gekauft haben.

Mit ständig günstiger werdenden Datentarifen sowie der technischen Möglichkeiten ist ein Switch verschiedener Daten in die Cloud keine Zukunftsmusik mehr – allerdings dürfte es nach dem Start noch eine ganze Weile dauern, bis sich alles eingespielt hat.


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