PearC verkauft sich auf eBay: Mac-Kloner mit neuem Eigentümer

rj, den 26. Mai 2010

Kaum ein Unternehmen im Mac-Umfeld sorgte so für Kontroversen wie PearC: Rechner mit Mac OS X, vorinstalliert auf Hardware von der Stange vertreibt der Anbieter zu Kampfpreisen. Der Eigentümer wechselte nun nach einer eBay-Auktion, bei der PearC sich selbst verkaufte – für etwas über 11.000 Euro. Die Voreigentümer wollen wieder verstärkt in der Softwareentwicklung tätig werden, der Vertrieb und die Vermarktung sei zu schwer zu stemmen gewesen.

Im Macnotes-Test schnitt der PearC durchaus beachtlich ab, das Interview mit Dirk Blößl von PearC sorgte für kräftige Kontroverse – nun ist ein Kapitel PearC vorerst beendet. Die bisherigen Eigentümer HyperMegaNet haben PearC auf eBay verkauft. Der neue Besitzer ist noch nicht bekannt. Verkaufsgrund: nicht etwa ein Rechtsstreit mit Apple, mit dem beispielsweise den US-Kollegen von PsyStar das Leben massiv erschwert wurde. Stattdessen heißt es auf der Auktionsseite

„Die Gründe sind vielfältig und ausschließlich privater Natur. Wir kommen alle aus unterschiedlichen Bereichen (z. B. Softwareentwicklung) und möchten auch wieder dort arbeiten. Wir haben nicht geahnt, dass PearC einen derartigen Erfolg haben würde, dieser hat uns einfach überrumpelt. Leider fehlt uns das Wissen im Marketing-Bereich, um PearC noch erfolgreicher werden zu lassen.“

Offene und durchaus glaubhafte Worte. Tatsächlich machte PearC praktisch niemals Werbung, auch wenn es – um aus dem Nähkästchen zu plaudern – Anfragen gab. Konkreter: nach dem Macnotes-Test boten wir selbst PearC eine Werbepartnerschaft an, als klar war, dass ihr Produkt taugt. Daraus wurde nichts, die Gründe benennen die Macher recht direkt:

„…uns fehlt das nötige Know-How im Marketing, um PearC noch erfolgreicher zu machen.“

Bislang scheint außer dem Onlineverkauf und einer Distributionspartnerschaft in Spanien nicht viel in Sachen PearC-Vermarktung passiert zu sein. Möglicherweise ändert sich das nun demnächst – mit der Größe der Kontroverse hat die Größe der Umsätze bei PearC bislang tatsächlich wenig zu tun gehabt. Auch wenn die halbe Million im vergangenen Jahr angesichts des nichtvorhandenen Marketings für ein Startup durchaus anerkennenswert sind.

Bislang ist zumindest die Konkurrenzsituation überschaubar: aus der für März angekündigten Deutschland-Shoperöffnung von Bizon, ehemals Rumac, wurde bislang nichts.


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