Test: Apple iPad Case – Vorteile und Nachteile in Plastik

Redaktion Macnotes, den 5. Mai 2010
Unterseite des iPad Case
Unterseite des iPad Case

Das Apple iPad Case ist in den USA ein echter Verkaufsschlager. Was überrascht, denn Apple hat es im Fall der ebenfalls auf zwei Exemplare pro Person kontingentierte iPad-Hülle nicht geschafft, im gewohnten Maß Praxistauglichkeit, Funktionalität und Eleganz im Design zu vereinen. Wie am iPad auch werden sich am Apple Case die Geister scheiden: praktische Anwendungs- und Schutzfunktionen kollidieren mit eher plastikartigem Look-and-Feel. Mehr dazu in unserem Review.

Form follows function

Nicht nur beim iPad selbst, sondern auch beim iPad-Zubehör zeichnet sich der Trend zum horrenden Preis auf dem „Schwarzmarkt“ ab. Da Apple beim Case wie auch schon beim iPad nur zwei Einkäufe pro Person beziehungsweise Kreditkarte zulässt, ist der Run entsprechend groß. Derzeit lautet der Status des iPad-Case im Online-Store auf „Lieferung in zwei bis drei Wochen“. Auch in den Apple Stores ist das Case nicht überall erhältlich. Alles zusammen führt zu gelegentlich irrsinnigen Wiederverkaufspreisen.

Apple verlangt für das Case 39 Dollar plus Steuern, was vollkommen akzeptabel ist. Der deutsche Preis dürfte durch Steuern und Transportkosten nach dem Muster $ gleich € zustandekommen – mehr wäre trotz zahlreicher Qualitäten des Apple Case aber auch schmerzhaft teuer.

Das iPad-Case von Apple ist definitiv sehr funktionell. Darin liegt das Apple-Tablet bestens in der Hand, was für ein „nacktes“ iPad zwar ebenso gilt, nur eben auf andere Weise. Mit der Schutzhülle wird das Tablet griffiger in der Handhabung, ist auf verschiedene Weisen aufstellbar, und natürlich vor äußeren Einflüssen mehr oder weniger geschützt.

Allerdings vermisst man das von Apple sonst gewohnte Gefühl von Wertigkeit. Die Außenhülle ist aus einem rutschfesten, gummierten Material, innen fein mit Mikrofaser verkleidet. Es wirkt zwar nicht schäbig, aber hochwertig geht anders. Die tägliche Verwendung hinterlässt außerdem schnell ihre Spuren – Kratzer, Fusseln und anderes werden schnell sichtbar und lassen sich nur schwer entfernen.

Die Ästhetik verliert hier ganz klar, die Funktion besticht dagegen: Die Anschlüsse bleiben zugänglich, sind allerdings für nicht ganz so geschickte Nutzer dennoch schwer zu nutzen. Ob voll bedienbare seitliche Anschlüsse und Tasten den schwindenden Schutzwert aufwiegen, wird jeder Nutzer für sich entscheiden müssen – „Rundum-Cases“ für das iPad sind ja bereits verfügbar. Manche werden das iPad lieber kurz aus der schützenden Hülle ziehen als auf jeder Seite Aussparungen zu haben.

Richtig praktisch wird das Apple-Case für das iPad dann, wenn man es nicht mehr in der Hand hält: als Aufsteller und Stütze des iPad. Den Wunsch-Winkel zum Tippen und Surfen findet man ebenso wie eine Einstellung zum Videoschauen. Von recht steilen bis zu flachen Aufstellwinkeln lässt sich das iPad sicher positionieren. Die Funktion als iPad-Ständer in Hoch- und Querformat möchte man nach kurzem Gebrauch nicht mehr missen. Der Wermutstropfen ergibt sich, dass das iPad passt mit Case nicht mehr in das iPad-Dock passt. Mit ruhiger Hand und einem Skalpell sollte sich dieses Problem aber beheben lassen.

Vorteile

Das Case ist insbesondere beim reinen Medienkonsum praktisch. Entlastung für die Handgelenke bzw. die als Ablage genutzten Oberschenkel beim Tippen verschafft das Case beim Tisch- oder Schoß-Einsatz. Der Klappmechanismus macht einen soliden Eindruck und erinnert ganz leicht an das Zuschnappen eines MacBook.

Nachteile

Die Analogie zum zuschnappenden Macbook endet beim fehlenden Magnetverschluss oder einer ähnlichen Möglichkeit zum Fixieren des Deckels. Warum diese fehlt, bleibt Apples Geheimnis. Mit dem Case passt das iPad nicht in das Dock. An den Ecken wirkt das Material überaus anfällig für Risse und Brüche – die Zeit wird zeigen, wie beständig die Hülle tatsächlich ist. Zuletzt: gemessen am Designkult, den man in Cupertino betreibt, enttäuscht der Plastikcharme des iPad Case erheblich.

Fazit

Die Bewertungen für das iPad-Case im US Store sind sehr gespalten. Wie beim iPad selbst scheiden sich die Geister. Dagegen hat die Incase-Buchhülle mit ähnlichen Funktionen wie das Apple iPad Case derzeit viel bessere Bewertungen, sie kostet aber auch noch einmal $20 mehr.

Wer sein iPad schützen möchte, liegt mit dem original iPad Case auf der sicheren Seite. Rahmen, Rückseite und Display werden vor Kratzern geschützt, doch Stöße kann die dünne Umhüllung nicht abfedern. Wird man das iPad lieber „nackt“ verwenden und dann eine Tasche wie für ein Laptop kaufen, oder verwendet man doch lieber das Case – das bleibt eine Geschmacksfrage.

Update: Apples iPad Case ist mittlerweile im deutschen Apple Online Store zum Preis von 39€ angekommen.


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