Green Electronics Guide: Greenpeace zufrieden mit Apple
Alexander Trust, den 2. Oktober 2009Greenpeace klopft Apple für sein „grünes“ Engagement offenbar auf die Schulter. Apple hatte zuvor detaillierte Auflistungen veröffentlicht, in denen man seine Treibhausgasemissionen aufschlüsselte. Apple sei zudem führend in der Industrie beim Entfernen giftiger Bauteile aus seinen Produkten. Kaum ein Jahr ist es her, das Apple diese aus seiner gesamten Produktlinie verbannte.
Erst vor kurzem berichteten wir über ein Statement zum „grünen Mac“ von Steve Jobs persönlich, der das Verhältnis seiner Firma zu den Umweltaktivisten als leicht missverständlich umschrieb. Es wurde zu wenig kommuniziert über das Umweltdenken von Apple.
Schon in der Vergangenheit war festzustellen gewesen, dass Apple im Vergleich zu anderen Unternehmen eine aufsteigende Tendenz in Sachen Umweltpolitik zeigte. In einer vierteljährlich erscheinenden Beurteilung, dem Guide to Greener Electronics, schneidet Apple mittlerweile zwar nicht besser ab – die Firma aus Cupertino rangiert immer noch um den Wert 5 herum auf dieser Skala der Umweltverträglichkeit, im Vergleich zur Beurteilung aus März trat also keine Verbesserung ein.
Änderungen noch nicht berücksichtigt
Doch Greenpeace gibt zu, dass dieses Ranking erstellt wurde, ehe Apple seine kürzlich erschienene Publikation herausgab, die umfangreiche Umweltinformationen zu Produkten enthält. Man würde dies in der nächsten Ausgabe des Guide to Greener Electronics berücksichtigen. Apple könne sich berechtigterweise selbst auf die Schulter klopfen, weil man seinen Kunden zugehört hat. Diese hatten Bedarf an „grünen“ Gadgets angemeldet. Die Nutzer selbst könnten sich ebenfalls auf die Schulter klopfen, so Greenpeace, dafür, dass man diese Forderungen aufgestellt hat.
Andere Hersteller gaben ebenfalls Kommentare zu dem Ergebnis ab, bzw. wurden umgekehrt negativ beurteilt. Hewlett Packard beispielsweise zeigte sich verständnisvoll, man wolle demnächst erste Schritte unternehmen, um mit Apple gleich zu schließen und ebenfalls alle seine PC-Produkte ohne giftstoffhaltige Komponenten produzieren lassen. Die Hersteller Dell und Lenovo hingegen hatten jeweils einen Strafpunkt erhalten, weil sie ihre gemachten Versprechen nicht eingehalten hatten, sondern das Entfernen solcher nicht umweltverträglicher Inhaltsstoffe aus deren Produktlinien unnötig in die Länge zögen. Hier hätte man wiederum gut Jobs‘ Statement zitieren können, dessen Quintessenz eigentlich ist, Worten auch Taten folgen zu lassen, respektive Umweltschutz nicht immer nur anzukündigen.
Acer plant indes, sein vorgegebenes Ziel, PVC und bromierte Flammschutzmittel aus allen Produkten zu entfernen, zum Jahresende erreichen zu können. Unterdessen darf Toshiba die giftigen Substanzen aus seinen Produkten bis Ende März nächsten Jahres aus ihren Produktionslinien entfernen.
Weiterhin unangefochten auf den vorderen Rängen rangieren die Smartphone- und Mobiltelefonhersteller. Allen voran Nokia mit einem Wert von 7,5 von 10. Es folgen Samsung mit 6,9 und Sony Ericsson mit 6,5. Philips steigerte sich von Rang 7 auf 4 mit nun 5,9 Punkten. Der Mutterkonzern Sony konnte ebenfalls Plätze gutmachen, für die Japaner ging es von Platz 12 rauf auf 8.
Lob von Greenpeace gibt es überdies für Philips, Acer und Samsung. Diese Firmen würden ihre Treibhausgasemissionen auf ein Niveau reduzieren, dass es erlaubt, dem gefährlichen Klimawandel entgegen zu wirken. Dies sei, so die Umweltaktivisten, sehr ermutigend und würde außerdem andere Unternehmen der Branche anstecken, es ihnen gleichzutun.