Ninjawords: Phil Schiller reagiert auf Kritik und erklärt den App Store

Alexander Trust, den 7. August 2009
Ninjawords - Screenshot
Ninjawords – Screenshot

Neues im Fall Ninjawords: Phil Schiller hat sich per E-Mail an Daring Fireball gewandt, um die Umstände App-Store-Zulassung der Wörterbuch-App für iPhone und iPod touch zu erläutern. Rund zwei Monate dauerte es, bis es die App in den Store geschafft hat – nachdem Apple im Mai einige der Wörterbuch-Einträge zu anstößig für den Store befunden hatte.

Böse Worte in Ninjawords

Mit Ninjawords lässt sich der Datensatz von Wiktionary durchsuchen, in dem sich anstößige Begriffe befinden. Die Macher von Ninjawords, Matchstick Software, bekamen im Mai dieses Jahres die Nachricht von Apple, dass die App nicht für den Store freigegeben wird. Schuld daran hatten einige bestimmte Schimpfwörter wie „cunt“, „fuck“ und „shit“. Dazu gab es noch einen Hinweis: Sobald die Zugriffsbeschränkungen auf dem iPhone verfügbar werden (also mit dem Release des iPhone OS 3.0), würde einer Veröffentlichung mit 17+-Rating Nichts mehr im Wege stehen. Matchstick Software entschied sich jedoch dazu, die anstößigen Begriffe zu filtern, um die App in den Store zu bekommen – der Wunsch ging aber nicht von Apple aus.

Phil Schiller wehrt sich gegen Kritik

Dies stellt auch Apple-Vizechef Schiller in seiner Mail an John Gruber von Daring Fireball klar heraus: Apple habe den Inhalt der App nicht zensiert, und die App auch nicht aus dem Grunde abgelehnt, weil verbreitete Schimpfwörter darin enthalten sind.

„Apple did not censor the content in this developer’s application and Apple did not reject this developer’s application for including references to common swear words. You accused Apple of both in your story and the fact is that we did neither.“
Phil Schiller

Apple stößt sich aber daran, dass Ninjawords potentiell Zugriff auf vulgärere Begriffe gibt als in üblichen Wörterbüchern verzeichnet sind. Das Rating 17+ hingegen bleibt bestehen: Es sind laut Schiller immer noch genügend Inhalte vorhanden, die diese Einstufung nötig machen.

Dennoch gibt es einige Unstimmigkeiten, was die Einstufung der Wörterbuch-Apps im Allgemeinen angeht. Apple setzt für Apps, die „ungefilterte Netzinhalte“ ausliefern, ein 17+-Rating voraus. Ninjawords zeigt allerdings nicht die Echtzeit-Inhalte von Wiktionary an, sondern hat den Datensatz bereits eingespeichert – und die von Apple angemahnten Begriffe herausgefiltert. Andere Wörterbuch-Apps haben mildere Ratings bekommen und beinhalten doch alle Wörter, für die Ninjawords im Mai abgelehnt wurde: Dictionary.com beispielsweise ist mit 4+ angegeben. Das American Heritage Dictionary hat eine Einstufung von 9+.

Schiller betont, dass Apple auf einer Linie mit Kunden und Entwicklern sein wolle, um eine innovative App-Plattform für iPhone und iPod touch zu schaffen. Man wolle die Entwickler dabei unterstützen, so viel tolle Software wie möglich für den App Store zu produzieren.


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