Bilanz für Q2/09: Gute Zahlen trotz Krise

ml, den 22. April 2009
iPhone 3G
iPhone 3G, Bild: Apple

Soeben gab Apple die Quartalszahlen für das abgelaufene 2. Quartal bekannt. Trotz Wirtschaftskrise liegt das Ergebnis höher als im Vorjahresquartal. Peter Oppenheimer, bei Apple für die Finanzen zuständig, kommentierte das Ergebnis folgendermaßen: „Wir sind sehr glücklich über das höchste Ergebnis bei Umsatz und Gewinn in einem Nicht-Ferien-Quartal.“ Mit 29 Milliarden US-Dollar Barreserven ist Apple zudem weiter sehr gut für stürmische Zeiten gerüstet.

Gewinn und Umsatz

Den Umsatz und Gewinn konnte Apple in den Monaten Januar bis März gegenüber dem Vorjahresquartal leicht steigern. Der Umsatz stieg von 7,51 Milliarden US-Dollar auf 8,16 Milliarden (plus 8 Prozent). Der Gewinn kletterte von 1,05 Milliarden auf 1,21 Milliarden Dollar (plus 15 Prozent). Das bessere Umsatz-Gewinn-Verhältnis spiegelt sich auch in der Brutto-Gewinnmarge wieder, die von 32,9 auf 36,4 Prozent stieg. Grund dafür waren stärker als erwartet gefallene Komponentenpreise und der höhere Verkauf von margenstärkeren Produkten (Software).

Zum Ablauf des 2. Quartals verfügte Apple über 152 Retail Stores. Jeder machte im Schnitt 5,9 Millionen Dollar Umsatz und damit weniger als in voran gegangenen Quartalen. Grund hierfür ist einerseits die Wirtschaftslage und andererseits die Ausweitung anderer Vertriebskanäle (WalMart).

Macs

Die Zahl der im 2. Quartal verkauften Macs fiel von 2,29 auf 2,21 Millionen leicht unter das Niveau des Vorjahresquartals. Damit hat sich Apple besser als der Gesamtmarkt geschlagen. Während der PC-Markt weltweit insgesamt um 7 Prozent schrumpfte, musste Apple Einbußen von 3 Prozent hinnehmen. Über die Apple Stores konnte Apple 438.000 Macs verkaufen, mehr als die Hälfte davon an Switcher.

Die Mac-Verkäufe stiegen im März nach der Aktualisierung aller Desktop-Rechner an und führten so zu dem guten Ergebnis. Im Conference Call ließ Tim Cook dann durchblicken, dass es bei den Mac-Verkäufen insgesamt einen Trend hin zu billigeren Mac-Modellen (Mac mini) gab. Die Pro-Linien (Mac Pro, MacBook Pro) dagegen mussten Einbrüche verkraften. Verantwortlich ist dafür wohl die allgemeine Wirtschaftslage, denn viele Unternehmen verschieben Investitionen und darunter haben insbesondere auch die Pro-Modelle zu leiden.

iPod und Musik

Leicht steigern konnte Apple dagegen die Zahl der verkauften iPods. In Q2/08 waren es noch 10,64 Millionen, während Apple von Januar bis März 2009 11,01 Millionen iPods verkaufen konnte. Mit verantwortlich dafür sind der im März aktualisierte iPod Shuffle und der iPod touch. Die Zahl der verkauften iPod touch hat sich im Gegensatz zum Vorjahresquartal verdoppelt, ohne das Apple jedoch konkrete Zahlen nannte.

Der US-Marktanteil bei den MP3-Spieler liegt weiter über 70 Prozent. In Australien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Japan konnte Apple weitere Marktanteile gewinnen. Der Lagerbestand bei den iPods beträgt 4 bis 6 Wochen.

iPhone

Der stark ausgeweitete weltweite Vertrieb des iPhones schlägt sich auch in den Verkaufszahlen wieder. Insgesamt 3,79 Millionen iPhones konnte Apple weltweit verkaufen. Das sind 123 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Jedoch muss man auch anmerken, dass es das iPhone 3G erst seit Juni 2008 gibt.

Besonders zufrieden ist man bei Apple mit dem App Store. Aktuell sind es nur noch wenige Stunden, bis 1 Milliarde Anwendungen aus dem App Store heruntergeladen werden sein. Insgesamt gibt es mehr als 35.000 Anwendungen im App Store.

Im laufenden Quartal will Apple den Verkauf des iPhones auf weitere Länder, darunter Malaysia, Indonesien und Thailand ausdehnen. Auf die Frage, wann das iPhone in China zu haben sein wird, hieß es nur innerhalb des nächsten Jahres.

Ausblick

Für das dritte Quartal 2009 rechnet Apple wieder sehr konservativ. Der Umsatz soll zwischen 7,7 und 7,9 Milliarden Dollar liegen. Die Brutto-Gewinnmarge soll dann wieder bei etwa 33 Prozent liegen.

Conference Call

Der Conference Call dient nochmal der genaueren Erläuterung der Quartalszahlen durch Vertreter von Apple. Zudem haben Journalisten und Analysten anschließend die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Fehlen durfte auch dieses Mal nicht die Frage nach dem Apple Netbook. Die Antwort fiel ähnlich wie in den Quartalen zuvor aus. Momentan sind Netbooks nichts auf das Apple das Mac-Logo kleben würde. Wer ein Gerät zum Internetsurfen sucht, der sei mit einem iPod touch oder iPhone vermutlich besser bedient, als mit einem Netbook.

Zur Frage, wann Steve Jobs wieder an die Spitze des Unternehmens zurückkehren wird, hieß es nur knapp : „Ende Juni!“


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