EFF versucht Jailbreaks zu legalisieren

Alexander Trust, den 4. Dezember 2008
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Innerhalb des amerikanischen Digital Millennium Copyright Act (DMCA) ist verankert, dass die Umgehung von Kopierschutz und DRM-geschützten Daten strafbar ist. Nun möchte die Electronic Frontier Foundation (EFF) eine solche Ausnahme bewilligt bekommen.

Alle drei Jahre muss der Chef der amerikanischen Nationalbibliothek zur Tat schreiten und Ausnahmen für die Anti-Umgehungsklausel des DMCA freigeben. In diesem Jahr ist es die Electronic Frontier Foundation (EFF), die einen Vorschlag für eine Ausnahme macht: Die Legalisierung des Hackens von Telefonen, beispielsweise mittels Jailbreak. In der Forderung der EFF wird vor allem zum Ausdruck gebracht, dass Endbenutzer ihre Telefone hacken dürfen sollten, um Programme von Drittherstellern nutzen zu können.

Die EFF stellt in ihrem Entwurf (PDF) fest, dass das Hacken von Handys den Herstellern nicht schadet, sondern auch einen wettbewerbstechnischen Vorteil mit sich bringen könnte. Bisher ist es bei iPhones nur mit dem Umweg über den Jailbreak möglich, Programme zu installieren, die nicht im App Store verfügbar sind.

Bisher ist Apple nicht vorgegangen gegen den Jailbreak, sicher auch aus dem Grunde, dass der Prozentsatz der iPhone-User, die ihr Telefon knacken wollen, im Vergleich zu den Absatzzahlen schwindend gering ist- die EFF geht aktuell von weltweit 350.000 Jailbreaks unter den rund 10 Millionen verkaufen iPhones aus. Anstatt dessen veröffentlicht Apple in regelmäßigen Abständen Firmware-Updates mit veränderten Kopierschützen. Bei anderen Verstößen gegen den DMCA war Apple nicht so zurückhaltend.

Explizit geht es bei der Forderung nicht um das iPhone, sondern um alle Mobiltelefone. Sollte der Ausnahmeantrag durchkommen, ist die Ausnahme insgesamt drei Jahre gültig, danach müsste sie aufgefrischt werden.


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