iPhone 2.0: So funktioniert der App Store
Redaktion Macnotes, den 11. Juni 2008Mit dem App Store schafft Apple einen vor allem für kleinere Software-Hersteller besonders attraktiven Vertriebskanal, über den Millionen von iPhone-Nutzern in 62 Ländern weltweit erreicht werden können. Wir fassen zusammen, wie der App Store funktioniert und liefern einige weitere Details, die wir am Rande der WWDC in Erfahrung bringen konnten.
Der App Store auf dem iPhone
Der App Store erinnert im Aufbau natürlich an den mobilen iTunes Store und bietet die fünf Bereiche „Featured Applications“, „Browse by Genre“, „Top 50 Applications“, „Search“ und „Updates“.
Die Detailansicht einzelner Applikationen enthält neben dem Namen, einer Beschreibung und bis zu fünf Screenshots auch eine Nutzerwertung, sowie Kunden-Rezensionen. Auch ein Weiterempfehlen des jeweiligen Programms ist möglich.
Sofern das Programm kleiner als 10 MB groß ist, könnt Ihr es direkt über die Mobilfunkverbindung auf das iPhone laden. Bei größeren Programmen ist eine WLAN-Verbindung erforderlich.
Der App Store in iTunes
Die grundlegenden Funktionen des App Stores innerhalb von iTunes decken sich mit den oben genannten Punkten sowie altbekannten Features des iTunes Stores. Es gibt „Featured Applications“, sowie eine Auflistung darüber, welche Applikationen Käufer ebenfalls erworben haben.
Verkaufen über den App Store
Für viele Software-Entwickler dürfte der Ablauf des Verkaufs der eigenen Software interessant sein: Grundlage für den Verkauf ist ein iTunes Connect Account. Nachdem man am kostenpflichten iPhone Developer Program teilgenommen hat (mindestens 99 US-Dollar/Jahr), wird der Account automatisch für iTunes Connect freigeschaltet und die Applikationen können in den App Store geladen werden.
Die benötigten Informationen jeder Applikation teilen sich in folgende Bereiche auf: Details zur Applikation, Screenshots und die Angabe des Preises. Details und Screenshots können für jede der verschiedenen iTunes Stores weltweit separat angegeben werden oder nutzen eine gemeinsame Sprache.
Die Details der Applikation bestehen im Grunde aus den Punkten Name, Beschreibung, unterstützte Geräte und der Altersfreigabe. Letztere könnt Ihr nicht selber bestimmen. Sie wird anhand eines Fragebogens automatisch ermittelt. Apple sieht die Stufen 4+, 9+, 12+ und 17+ vor. Wie Apples Vorstellungen mit dem deutschen Recht zu vereinbaren sind, bleibt abzuwarten. Generell sind in Deutschland Unterhaltungsmedien, welche keine Alterseinstufung der FSK bzw. der BPJM erhalten haben, nur an Personen über 18 zu verkaufen.
Ebenfalls wird in den Details der Applikation definiert, ob die Software nur für den iPod touch oder beide Geräte zur Verfügung steht. Dies ist dann der Fall, wenn z. B. die Kamera erforderlich ist. Eine Unterscheidung zwischen iPhone und iPhone 3G war nicht zu erkennen. Dies mag eventuell bedeuten, dass der Zugriff auf den enthaltenen GPS-Chip nicht möglich ist oder es hat nichts zu bedeuten.
Die Preisangabe kann in Stufen erfolgen, z. B. hat die Auswahl der Stufe 5 einen Preis von 4,99 US-Dollar zur Folge. Der Entwickler erhalt davon einen Anteil von 70%. Natürlich kann man die Applikationen auch kostenfrei bereitstellen. Ob der App Store das Herunterladen einer Testversion ermöglicht war leider nicht ersichtlich.
Im letzten Schritt muss nun noch angeben werden, ob die Applikation direkt zum Download angeboten werden soll, oder erst zu einem späteren Zeitpunkt im App Store erscheinen soll.
Updates installierter Software
Auf dem iPhone bzw. iPod touch erhält das App Store-Icon – ähnlich zu Mail auf dem Mac – ein rotes Icon mit einer Zahl, sobald neue Informationen (in diesem Fall Updates) vorhanden sind. Die Updates sind jedoch keine Teil-Aktualisierungen, sondern beinhalten bei jeder überarbeiteten Fassung die gesamte aktualisierte Version der Software.
Wann kommt der App Store?
Zu dieser nicht ganz unwichtigen Frage ist von Apple auf der WWDC leider keine konkrete Antwort zu bekommen: Mehr als ein Anfang Juli ließ sich keinem Mitarbeiter entlocken. Aber vielleicht wissen wir doch schon mehr: Auf Apples australischer Website findet sich ein kleiner, aber unzweideutiger Hinweis. Demnach ist es schon am 27. Juni, also 2 Wochen vor dem Verkaufsstart des iPhone 3G soweit. Der App Store setzt die iPhone-Firmware 2.0 voraus. Entsprechend müsste Apple auch diese bis dahin veröffentlichen. Wir sind gespannt.