iPhone (Import) mit T-Mobile Tarif?
tl, den 8. April 2008Nachdem der magentafarbene Riese vorgestern den neuen iPhone-Einsteigertarif „Complete S“ vorgestellt hat, wird sich der ein oder andere Käufer eines importierten iPhone fragen, ob es auch für ihn möglich ist, einen T-Mobile Vertrag mit vorhandener Hardware abzuschließen.
Der neue Mobilfunktarif der Bonner ist gerade für Wenigtelefonierer attraktiv. So haben potentielle iPhone-Käufer, die nur wenige SMS verschicken und zudem nicht mehr als 50 Minuten im Monat telefonieren, bislang keinen passenden Tarif im Telekom-Portfolio gefunden. Apple-Fans mit geringen Gesprächsaufkommen importierten oftmals das Gerät aus den USA und betrieben es fortan mit Verträgen der Mitbewerber – Jailbreak vorausgesetzt. Bei der Konkurrenz konnte man das iPhone dann mit günstigeren (und vor allem individuelleren Optionen) mit einigen Einschränkungen betreiben. So fehlt zum Beispiel eine der wichtigsten „Killer-„Funktionen: Visual Voicemail. Dieses Feature wird in Deutschland netzwerkseitig nur von T-Mobile angeboten. Was läge also näher, im Nachhinein reumütig bei der Telekom anzuklopfen und besagten Complete S Tarif abzuschließen. Ob dies möglich ist, dieser Frage sind wir in einem T-Punkt in der Wiesbadener Innenstadt nachgegangen.
Wie ist das mit Complete S?
Am heutigen Nachmittag betraten wir die Telekom-Filiale und wurden nach kurzer Wartezeit freundlich und kompetent bedient. Die reduzierten Preise für das iPhone waren für die anwesende Kundschaft eher uninteressant. Die betagte Kundschaft dürfte wenig mit dem Steve Jobs Kulthandy anfangen können, geschweige denn sie hätte schon einmal davon gehört. Hier ist Telekom-Tagesgeschäft angesagt: Festnetzanschluss und Prepaid-Handys. Wie uns der Filialleiter berichtete, ist zudem der große Run auf das Smartphone aus Cupertino eher rückgängig. In den letzen 2 Tagen wurden allerdings ca. 25 Prozent mehr Geräte verkauft, was nach Aussage des Mitarbeiters wohl an einer Rabattaktion lag, bei der die Telekom auf die reduzierten Gerätepreise noch einmal jeden Kunden 100 Euro in bar auszahlte. Dies ist nun vorbei und damit auch der sprunghafte Abverkauf der iPhones.
Aber zurück zu unserem eigentlichen Anliegen. Wir erzählten dem Telekom-Mitarbeiter, das wir ein iPhone aus USA importiert hätten und dieses nun mit einem T-Mobile Vertrag betreiben möchten. Nach anfänglicher Ratlosigkeit entschuldigte der Mitarbeiter sich für einige Minuten und verschwand telefonierend in den Nebenräumen. Er kam kurz darauf wieder zurück und wollte „das jetzt mal versuchen“. Uns sollte es recht sein. In der Eingabemaske des Shopsystems wählte er aus den speziellen iPhone-Tarife „unseren“ Complete S aus.
Die Sache mit der IMEI
Für die Eingabe erfragte er die IMEI unseres amerikanischen iPhones, die wir bereitwillig bekannt gaben. Danach fragte man die persönlichen Daten ab. Die vollständige Anfrage wurde daraufhin online an den T-Mobile-Server zur Autorisierung übertragen. Alles schien zu funktionieren und man konnte ein stolzes Lächeln im Gesicht des Telekom-Mitarbeiters nicht leugnen. Dieses Lächeln war schlagartig verschwunden, als der Server den Vertrag wenige Minuten später mit einer Fehlermeldung ablehnte. Was wir schon vermuteten, bestätigte uns der Filialleiter kurz darauf. Alle iPhones registriert T-Mobile mit der IMEI in einer Datenbank. Das Unternehmen verifiziert sie bei einem potentiellen Vertragsabschluss. Sollte die IMEI nicht übereinstimmen (wie bei unserem iPhone), wird der Vertrag abgelehnt. So auch für unser amerikanisches Gerät.
Somit ist es für Käufer eines importierten iPhones nicht möglich, in einen T-Mobile-Complete-Tarif zu wechseln. Voraussetzung ist und bleibt der Kauf eines iPhones bei der Telekom.