Kommentar: Der leuchtende Apfel

Redaktion Macnotes, den 25. Januar 2007
Apple-Logo
Apple-Logo, Bild: Apple

Apple hat in 30 Jahren Firmengeschichte viele kleinere und größere Einfälle gehabt, die die Welt verändert haben. Eine besonders geniale Idee war es, aus dem Deckel der Apple-Laptops ein kleines Stück in Form des Apple-Logos herauszuschneiden und die Hintergrund-Beleuchtung des Displays nach vorne strahlen zu lassen. So wird aus jedem verkauften MacBook automatisch ein ebenso kostenloser wie unbezahlbarer Werbeträger.

Doch nicht Alles ist Gold, was glänzt. Wäre Steve Jobs nicht Steve Jobs, hätte er sich nach den Unregelmäßigkeiten um die Vergabe von Aktienoptionen womöglich bereits einen neuen Arbeitgeber suchen müssen. Auch die Qualität der Qualitätskontrolle hat sich durch die rasant gestiegenen Verkaufszahlen subjektiv nicht gerade verbessert. Und warum macht Apple gemeinsame Sache mit Mobilfunk-Riesen und Datenkraken?

Ja, manchmal wird einem der Erfolg der letzten zwei, drei Jahre sogar etwas unheimlich. Ganz besonders dann, wenn Apple ein Verhalten an den Tag legt, dass man eher beim Konkurrenten aus Redmond vermuten würde – seien es mehr oder weniger „faire“ digitale Nutzungsrechte, eine aggressives Vorgehen gegen angebliche Markenrechtsverletzungen, eine äußerst arrogante Haltung gegenüber kritischen Fragen zur Umweltpolitik des Unternehmens oder absurde Begründungen für die der Höhe nach sicherlich zu vernachlässigende Update-Gebühr eines WLAN-Treibers.

Lange Jahre technisch nicht auf Augenhöhe

Aber mal ehrlich: Wir haben doch schon ganz andere Sorgen gehabt. Es gab Zeiten, da schien der Mac vom Rest der Rechner-Welt abgeschnitten. Apple predigte zwar vehement die hauseigenen Photoshop-Benchmarks. Doch beim Megahertz-Vergleich am Stammtisch erhielt man regelmäßig Mitleid. Das Mac OS konnte noch so nutzerfreundlich sein, technisch hinkte es mindestens eine Dekade hinterher. Statt die Messezentren dieser Welt, füllten Mac-Veranstaltungen bestenfalls die Dorf-Turnhalle. Und Mitte der neunziger Jahre wäre in Cupertino beinahe für immer das Licht ausgeknipst worden. Mit einem Millionen-Investment griff damals ausgerechnet Microsoft dem angeschlagenen Hersteller unter die Arme – darf man Höchststrafe dazu sagen?

Heute gibt Apple den Ton an im Bereich digitaler Musik, fährt Milliardengewinne ein und hat das fortschrittlichste Betriebssystem, sowie die schönste und vielfach sogar schnellste Hardware, kurz gesagt: Der Apfel leuchtet heller denn je.


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