Test: NewsFire 1.4

Redaktion Macnotes, den 2. Januar 2007
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Die Nutzung von RSS-Readern gehört zum guten Ton. Obwohl mittlerweile so gut wie jeder Internet-Browser entsprechende Funktionen anbietet, tummelt sich dennoch eine Vielzahl von „vollwertigen“ Programmen in diesem Segment. Die grundlegende Idee ist überall gleich: den Nutzer schnell und unkompliziert mit Informationen aller Art zu versorgen. Wir haben uns den Feedreader NewsFire einmal genauer angesehen und auf seine Alltagstauglichkeit hin getestet.

RSS mit „Style“

Ein knackiger Slogan, der NewsFire schon ganz gut beschreibt. Der Download ist gerade mal 768 Kb groß und nach dem ersten Start wird klar, dass man trotzdem ein vollwertiges Programm vor sich hat. Die Benutzeroberfläche präsentiert sich spartanisch und aufgeräumt, wirkt aber dennoch durchdacht und erweist sich in der Praxis mehr als funktionell. Das Programmfenster gibt sich zweigeteilt: Zum einen werden abonnierte Feeds, zum anderen natürlich die jeweiligen Inhalte dargestellt. Eine Suchmaske in bester Spotlight-Manier und zwei Buttons zum schnellen Zugriff auf wichtige Funktionen zieren den unteren Rand des Hauptfensters.

Bei der Darstellung der Inhalte setzt man auf Altbewährtes: die Artikel werden in Kurzform abwechselnd farblich markiert untereinander dargestellt. Neue Beiträge sind mit einem entsprechenden Icon markiert. Zusätzlich werden jeweils Autor und Veröffentlichungsdatum angegeben. Per Knopfdruck lassen sich alle Inhalte der jeweiligen Seite als „gelesen markieren“ und auf Wunsch nach Datum oder Status sortieren. Wer gerne direkt durch die Vollansicht der Beiträge blättern will, kann dies über einen entsprechenden Button im Programmfenster oder über Betätigung der Leertaste tun. Um den Artikel im Original auf der Webseite lesen zu können, genügt ein Klick auf den Titel oder man betätigt die Enter-Taste. Auf Wunsch ploppt der Browser dann im Vorder- oder Hintergrund auf.

Technisch

Um einen RSS-Feed zu abonnieren braucht es nicht viel: einfach die entsprechende URL ausfindig machen und via Copy & Paste in einen Reader seiner Wahl einfügen. Bei den gängigsten Browsern reicht es zudem meist schon aus, dass RSS-Icon in der Adresszeile anzuklicken. Die meisten “externen“ Programme benötigen jedoch ein paar Klicks mehr, bis alles am rechten Platz ist. NewsFire bietet – wie auch die Konkurrenz – hier ein nettes Feature: hat man einen Eintrag in der Adresszeile des Browsers markiert, wird beim Hinzufügen im Programm die URL automatisch übernommen und der Name der zugehörigen Website ausgelesen. Nach dem obligatorischen Klick auf den OK-Button wird der Feed dann abonniert: User mit einem ausgeprägten Ordnungssinn können den jeweiligen Eintrag zudem noch einer Gruppe zuordnen. Diese lässt sich bei Bedarf mit wenigen Mausklicks noch parallel erstellen.

Es geht aber noch einfacher: „Discover Feed for Site“. Dieser Menüpunkt ermöglicht es, die URL einer beliebigen Website einzutippen und NewsFire die entsprechenden RSS-Daten automatisch auslesen zu lassen. In der Praxis funktionierte diese Option sehr zuverlässig und erwies sich nach kurzer Eingewöhnung als ungemein praktisch. Nutzern von Apples hauseigenem Browser Safari wird die Arbeit sogar noch einen Ticken leichter gemacht: Über „Discover Feed for Current Site in Safari“ wird einfach der URL aus der Adresszeile nach einem passenden Feed abgesucht.

Und ansonsten muss man bei der täglichen Arbeit mit NewsFire auf nichts verzichten: per Knopfdruck lässt sich ein Refresh einzelner oder aller Seiten durchführen oder es lassen sich gar alle Inhalte als gelesen markieren. Die integrierte Import- und Exportfunktion verrichtet ihre Arbeit ebenfalls tadellos. Zu den normalen RSS-Abonnements lassen sich zudem sog. Search- und Smartfeeds hinzufügen, die nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren, wie Apples „Intelligente Ordner“.

RSS mit Flair

Um sich von der Masse der übrigen Feedreader abzugrenzen, setzt NewsFire neben den soliden technischen Features zusätzlich auf allerlei grafische Spielereien. Dies fängt schon beim rassigen Programm-Icon an und setzt sich konsequent bis zur Anzeige neuer Beiträge fort. Die Anzahl neuer Inhalte zeigt die App optisch recht ansprechend in einem Kästchen neben den einzelnen Seiten an. Alternativ sehr Ihr den Hinweis im Dock-Icon. Satte Farben und stylische Icons unterstreichen diesen Eindruck zusätzlich. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings doch: im Normalfall wird zum Titel einzelner Webseiten ggf. das entsprechende Favicon mit angezeigt. Wird auf einer Seite allerdings der Dienst Feedburner genutzt, wird anstelle des entsprechenden Favicons das Feedburner-Logo angezeigt – schade.

Neben der optischen Visualisierung gibt NewsFire akustisch Rückmeldung über neue Beiträge. Der Benutzer kann dabei aus 14 vordefinierten Sounds den für sich passenden auswählen. Vom einfachen Plopp bis hin zum Sonar eines U-Boots ist für jeden Geschmack etwas dabei. Das größte Schmankerl ist und bleibt allerdings die Sortierfunktion des Programms. Es sortiert abonnierte Webseiten nach der Anzahl neuer Beiträge. Dies geschieht sowohl innerhalb einzelner Gruppen, als auch für die Gruppen untereinander. Doch damit noch nicht genug. Verringert sich die Anzahl ungelesener Inhalte einer Seite, sortiert NewsFire diese automatisch neu ein. So wandert sie schließlich nach und nach an das Ende der Liste.

Und selbst vor Podcasts und/oder Videos à la Youtube und Co. muss sich NewsFire nicht verstecken. Während in Beiträge eingebundene Clips im entsprechenden Fenster selbst wiedergegeben werden können, hält das Programm für den Umgang mit Podcasts mehrere Möglichkeiten parat. Dabei können die entsprechenden Dateien ganz einfach heruntergeladen und danach im NewsFire-eigenen Audio-Player abgespielt, oder direkt der iTunes-Bibliothek hinzugefügt werden. Letzteres erzeugt eine eigene NewsFire-Playlist. Die könnt Ihr bei Bedarf mit dem iPod oder sonstigen Multimedia-Geräten synchronisieren.

RSS und Web 2.0

NewsFire arbeitet zudem mit einigen externen Programmen eng zusammen. Zum einen lassen sich gefundene Inhalte in Zusammenarbeit mit Editoren wie Ecto oder MarsEdit auf dem eigenen Blog veröffentlichen und zum anderen kann man Beiträge über Pukka oder Cocoalicious direkt an den Internet-Bookmarkdienst del.icio.us weiterleiten.

Fazit

Smart, sexy, cool. Diese drei Attribute beschreiben NewsFire gänzlich. Das Programm wirkt rundherum ausgeklügelt und punktet mit coolem optischem Schnick-Schnack, sowie technisch soliden Features. Zudem wirkt NewsFire im Gegensatz zur Konkurrenz schlank und bei der täglichen Arbeit weniger träge, sodass der Umgang mit dem Programm einfach Spaß macht.


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