Jerseyville: Taser-Waffe tötet geistig verwirrten 17-Jährigen

Alexander Trust, den 22. November 2006
Dienstwagen der New Yorker Polizei
Dienstwagen der New Yorker Polizei, Bild: CC0

Polizei tötet 17-Jährigen in Jerseyville.

Jerseyville, USA: Ein 17-Jähriger schlendert mit einer Bibel und einem mobilen Haustelefon bewaffnet die Straße entlang. Der junge Roger Holyfield fällt Polizisten zum Opfer.

H. ist nicht verwandt oder verschwägert mit dem Schwergewichtsboxer, dem einst Mike Tyson ein Ohr abbiss. Er ist stattdessen, wie Freunde ihn beschreiben, ein wenig geistig verwirrt. Ist er sogar geisteskrank?

An diesem Tag schlendert er die South State Street entlang, ausgestattet mit ebenjenen beiden Utensilien und schreit nach Jesus.

Polizei eskaliert

Zwei Beamte der Jerseyville-Polizei wollen den Jungen beruhigen. Dabei eskaliert die Situation. Die Polizisten machen von so genannten Taser-Waffen Gebrauch. Zweimal feuert einer der Streifenpolizisten die Waffe ab. Zweimal jagen 50.000 Volt Strom durch den Körper des 17-jährigen Holyfield. Im Krankenhaus stirbt er.

Eine scheinbar harmlose Situation geriet außer Kontrolle. Der Fall hat eine offenbar bereits vorhandene Diskussion um den Gebrauch solcher lähmenden Waffen verschärft. Es stirbt ein Unschuldiger. Unklar ist lediglich, ob in diesem Fall fahrlässige Tötung vorliegt. Zwei Beamte scheinen mit einem unbewaffneten 17-Jährigen überfordert gewesen zu sein. Die Verwendung der Betäubungswaffe dient als Ausweg.


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