Test: iPod Shuffle (2. Gen.)
Redaktion Macnotes, den 12. November 2006Der kleinste iPod war die größte Neuerung auf Apples Showtime-Event Anfang September. Knapp zwei Monate später liegt der Winzling nun in den Regalen. Mit seinem Verkaufspreis von knapp 80 Euro erscheint er geradezu prädestiniert als Weihnachtsgeschenk zu dienen. Ob er sich im täglichen Gebrauch empfehlen konnte, zeigt unser ausführlicher Test.
Verpackung und Lieferumfang
Der neue iPod shuffle kommt im schon vom iPod nano bekannten „Schneewittchensarg“. Im Vergleich zur Verpackung des alten Shuffle wirkt der abgerundete transparente Plastikkasten deutlich hochwertiger. Innen erwartet einen keine Überraschung: ein USB-Kabel, das gleichzeitig als Dock und Ladestation dient, Kopfhörer und Schaumstoff-Überzieher, Kurzanleitung und Schnellübersicht sowie zwei weiße Apple-Aufkleber – alles also wie gehabt.
Dass ausgerechnet der kleinste iPod jetzt ein Dock ab Werk mitbringt, während man bei den anderen Modellen knapp 30 Euro Aufpreis dafür zahlen muss, lässt einen die Stirn in Falten legen.
Formfaktor
Das Design des neuen Shuffle ist ohne Frage attraktiv. Dank der wirklich schlanken Abmessungen, des geringen Gewichts und der handschmeichelnden Alu-Hülle lässt er sich nicht anmerken, dass er preislich als Einsteiger- und Volumenmodell platziert ist. Hinzu kommt dann noch Apples typische Detailverliebtheit, die sich beim Shuffle zum Beispiel in den Schiebereglern aus Metall und den versteckt angebrachten Seriennummer- bzw. Zulassungsaufdrucken manifestiert. Leider haben die Designer den Kopfhöreranschluss oben am Gerät platziert. Das erweist sich in der Praxis nicht nur als sehr unpraktisch, sondern führt dazu, dass der Shuffle verkehrt herum im Dock sitzt. Auffälligstes Merkmal des Shuffle ist natürlich der Clip. Ob man den gut findet, hängt wohl davon ab, wie man das Gerät nutzt. Die einen werden ihn als praktische Befestigungsmöglichkeit empfinden, die anderen als eher störendes, weil unnötiges Anhängsel, das sich leider nicht entfernen lässt und zudem beim Hinsetzen verbiegen kann.
Funktion
Der neue Shuffle lässt sich fast genauso wie sein Vorgänger bedienen. Wie gehabt wählt man Lautstärke und Titel über den weißen „Rettungsring“, Play/Pause über die Mitteltaste. Statt des dreistufigen Schiebereglers hat der neue Shuffle zwei kleine Schalter, um zwischen An/Aus und Repeat/Random zu wählen. Darüber hinaus gibt es zwei kleine LEDs, die Status und Ladezustand anzeigen.
Während der Vorgänger noch ein Doppelleben als USB-Stick führen konnte, eignet sich der neue Shuffle dazu leider nicht mehr. Denn Daten werden bei ihm über den Klinke-Anschluss ausgetauscht, ohne das spezielle Dock-Kabel ist man also aufgeschmissen. Effektiv stehen 966 Megabyte Speicherplatz für Musik und Dateien zur Verfügung, die sich mit iTunes befüllen lassen. Die Übertragungsgeschwindigkeit ist dabei vergleichbar mit dem neuen iPod nano, für eine komplette Füllung werden also gut vier Minuten benötigt.
Klang und Kopfhörer
Wie von uns bereits vor Auslieferung berichtet, liegt dem neuen iPod shuffle 2G noch das alte Kopfhörermodell bei, das sicher kein Klangwunder ist. Im Vergleich zu anderen iPod-Modellen lassen sich beim Shuffle allerdings keine klanglichen Schwächen feststellen. Im Gegenteil, beim Anschluss an die Hi-Fi-Anlage zeigt sich, dass der Shuffle offenbar zu einer höheren Ausgangsleistung und Maximallautstärke fähig ist als beispielsweise der iPod nano der ersten Generation. Schade allerdings, dass Apple beim Kopfhörer-Kabel sparen wollte. Wer den Shuffle lieber in der Hosentasche trägt, statt ihn irgendwo an der Kleidung festzuclippen, der wird sich darüber ärgern.
Fazit
Der neue iPod shuffle 2G erfüllt die Anforderungen an einen kleinen, günstigen MP3-Player mühelos. Nur in der Kür erlaubt er sich kleinere Schwächen: Als USB-Stick taugt er nicht mehr, die Kopfhörer sind technisch und klanglich überholt und der Clip macht das Gerät weder schöner noch unbedingt praktischer. Insofern erscheint der Preis von fast 80 Euro nicht gerade als Schnäppchen. Wer 70 Euro mehr aufwenden kann, der sollte daher ernsthaft darüber nachdenken, lieber in den günstigsten iPod nano zu investieren. Der bietet doppelte Speicherkapazität, zusätzliche Software-Funktionen und nicht zuletzt ein Display. Als Zweit-iPod oder als Gerät für den Sport macht der Shuffle dennoch eine gute Figur.