5 Jahre iPod – ein Bestseller feiert Geburtstag
Redaktion Macnotes, den 20. Oktober 2006Am 23. Oktober 2001, also vor ziemlich genau fünf Jahren, präsentierte Steve Jobs den iPod zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Das Gerät war damals als echte Innovation angekündigt worden – und entsprechend enttäuscht waren die meisten Beobachter auf den ersten Blick: Ein MP3-Player war Ende 2001 schon lange keine Neuheit mehr, noch dazu erschien der iPod mit seiner Festplatte vielen als zu groß, zu schwer und zu teuer.
Der österreichische Standard hat zum Jubiläum einige Pressestimmen zur Produktvorstellung hervorgekramt: „einfach ein portabler MP3-Player“ (Neu Zürcher Zeitung) und „kein Umsatzbringer“ (Stern) waren noch die harmlosesten Reaktionen. Der Spiegel rühmt sich dagegen, schon damals das enorme Potential erkannt zu haben.
Tatsächlich war die erste Generation des iPod zunächst ein Ladenhüter – lediglich Gadget-Freaks und echte Fans waren bereit, die fast 500 Euro, die Apple damals für einen iPod mit 5 Gigabyte Festplatte verlangte, zu zahlen. Der iPod war zu der Zeit noch weit entfernt davon, Statussymbol oder gar Gattungsbegriff zu sein.
Erst iPod 3G wird Statussymbol
Erst 2004, mit der Einführung der deutlich flacheren dritten Generation, gestiegener Speicherkapazitäten und gesunkener Preise wurde der iPod zum Verkaufsschlager. Die einfache Bedienung und die Integration mit iTunes und dem iTunes Music Store hatte sich mittlerweile rumgesprochen. Ein geschicktes und immer intensiveres Marketing, das den iPod als das „Must-Have“-Accessoire schlechthin inszenierte, trug ebenfalls zum wachsenden Erfolg bei.
Der iPod wurde zur Pop-Ikone, ähnlich wie der Walkman oder das Handy. Von da an war der Siegeszug nicht mehr zu stoppen. Im Weihnachtsgeschäft 2004 verkaufte Apple fast 5 Millionen iPods. Ein Jahr später waren es bereits über 14 Millionen. Konkurrenten wie Sony oder Creative mussten sich eingestehen, den iPod dramatisch unterschätzt zu haben.
Heute ist der iPod quasi Synonym für MP3-Player und selbst Menschen ein Begriff, die sich überhaupt nicht für technisches Spielzeug begeistern können. Apple hat mit ihm die Art, wie und wo wir Musik konsumieren, dauerhaft verändert. Und die aktuellen Zahlen deuten nicht darauf hin, dass die Konkurrenz dem iPod auf absehbare Zeit gefährlich werden könnte. Einzig Microsoft könnte mit seinem Zune, dessen Verkaufsstart kurz bevorsteht, ein ernstzunehmender Wettbewerber werden. Auch Microsoft wurde, gerade von Apple, schon einmal entscheidend unterschätzt, dementsprechend sollte man sich in Cupertino nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Wir dürfen also gespannt sein.