Was machen Daniel Lopes, Juliette Schoppmann und andere DSDS-Stars heute?

Alexander Trust, den 29. März 2006
Juliette Schoppmann
Juliette Schoppmann, Foto: Raimond Spekking via Wikimedia (CC BY-SA 3.0).

… sind mitunter genießbar, hin und wieder allerdings lebensgefährlich. Die Pilze, denen wir uns widmen wollen sind in manchen Fällen weder das eine, aber auf keinen Fall sind sie lebensgefährlich. Sollten sie zumindest nicht sein! Suizidgefahr von prätentiösen Fans ein Mal außer Acht gelassen. Deutschland hat wieder ein Mal einen Superstar. Die Musik-Castingshow im Televisionsweltraum hat via Televoting den Plattenvertrag für Tobias Regner unter Dach und Fach gebracht.

Anno 2006

Die Informationen um Tobi sind zu frisch. Wir alle wissen, dass er nur drei oder vier Mal mit einem Fan während der Superstar-Zeit Sex hatte. Wir wissen es, weil er es uns unverblümt mitgeteilt hat, über den Äther haben wir’s erfahren, oder in diversen Printmedien nachgelesen, die sich nicht für das Topoi zu schade gewesen sind. Doch verlieren ist bei uns nicht bitter – bei Michael Schanze kam zumindest für den zweiten Sieger immer Bobby Flitter. Machen wir uns also keine Sorgen um Mike Leon Grosch, oder gar Vanessa Jean Dedmon. Beide haben einander und haben noch mehr oder weniger Großes vor.

Mike Leon war bei Kerner zu Gast, zusammen mit Thomas Onkel Stein, dem ehemaligen BMG Topfunktionär, der jetzt mit Jack White zusammenarbeitet. Doch die beiden zogen offensichtlich Superstarkollegen an. Es wurde über Elli gesprochen. Kennt noch jemand Elli? – Wir kommen darauf zurück. Genauso auf einen Gast, der in derselben Staffel sang, und nur den zweiten Platz errang. Kümmern wir uns erst um die Ausläufer der neuerlichen, dritten DSDS-Staffel. Nevio Passaro war Musiker, und er will es bleiben. Wir werden von ihm hören, hat er uns versprochen (gedroht?). Anna Lena Z., Daniel M., Dascha S.: Sie alle sind nicht auf den vorderen Plätzen gelandet, und doch möchte jede(r) von ihnen groß raus kommen. Fürchterlich, oder?

Wir werden es erleben. Immerhin hat auch bald jeder gedacht, um die Superstars von gestern, diejenigen aus der retrospektiven Retorte, sei es still geworden. Pustekuchen. Sie sprießen wie Pilze aus dem Boden. Alexander durfte seinen neuen Song sogar während einer der letzten DSDS-Sendungen auf der Bühne – neudeutsch – performen. Doch was ist mit dem Rest vom Schützenfest? Wie geht es Daniel Lopes? Wie leben Juliette und Gracia? Wir werden es erfahren. Nicht chronologisch, nicht alphabetisch, aber hoffentlich vollständig. Was kommt ist klar – Einer nach dem anderen.

Daniel Lopes

Den Anfang macht Daniel Lopes. Der gebürtige Brasilianer ist wieder voll im Rennen. Warum? Nun, weil alle Trittbrettfahrer es so machen. Superstars sind wieder in aller Munde. Man muss die Gunst der Stunde nutzen. Was am Ende davon übrigbleibt? Wir können es jetzt noch nicht sagen. Wer nicht mehr weiß, wie der gute Junge überhaupt ausschaut, anbei ein Screenshot von der Fotoabteilung seiner Internetseite. Vorweg, der Kerl ist 1976 geboren, im November. Er verließ DSDS vorzeitig, die BILD-Zeitung verbreitete damals dankbar eine unaufgeklärte Verschwörungstheorie.

Wann war das noch gleich? Richtig, 2003 veröffentlichte Lopes die Single Shine On. Eigenen Aussagen zufolge ist das ja gar nicht mal so schlecht.

Es grenzt wohl an Vermessenheit. Aber: Gut Ding will Weile haben, sagt ein Sprichwort. Wir werden sehen, was aus Daniel Lopes wird. Seine 2003er Single ging ins Ohr von pubertierenden Teenagergirlies. Zu Mehr hat es damals nicht gereicht. Jetzt, 2006, ist er wieder da. Denn er, der aus dem Ghetto Brasiliens stammt, er hat es geschafft. So liest man zumindest auf seiner Internetseite, die neu überarbeitet wird (Stand: 29.03.2006). Sein neues Album heißt Freedom.

Wie gut, dass wir uns aussuchen können, wem wir zuhören, und wessen Musik wir kaufen. Der Fanclub Daniels sammelt jedenfalls für eine Spendenaktion, und wegen des phänomenalen Bekanntheitsgrades Lopes‘ sind bislang bald 500€ (in Worten: fünfhundert) zusammen gekommen. Vielleicht hätte er die aus seinem spärlichen Lebensunterhalt als Alt-Superstar nicht selbst zusammen bekommen. Er sollte sich überlegen, ob er nicht lieber die Segel streicht, da tote Softwareprodukte wie Firefox aus dem Stand fünfstellige Summen für ihre Zwecke gesammelt bekommen.

Daniel hat „Freunde“, und diese betreiben ein Forum unter einer englischsprachigen, gleichlautenden Adresse. In einigen Beiträgen ist das Forum ziemlich aktuell. Es scheint zumindest so, dass die Lunte hinter Lopes noch nicht ganz ausgekokelt ist. Offensichtlich gab’s Daniel auch 2005, nur hab ich ihn wohl verpasst. Coconut Records aus Hennef hatte mit ihm im letzten Jahr die Single Change the World produziert. Anders als das 2003er Album For You wurde diese Produktion wohl für den Müllhaufen gemacht. Keine der gängigen Chartseiten verfügt überhaupt über einen Eintrag der Single. Wer sich darüber hinaus ein Bild machen möchte, wie die Fans von Daniel L. aussehen, der sollte sich den Auftritt von den „Drei Engel für Daniel“ ansehen. Nicht professionell, aber eben mit Herzblut. ;) Anne, Ines und Susi – die drei Engel eben. Immerhin haben sich so drei Freundinnen gefunden. Sind bestimmt ein paar nette Mädels.

Update vom 9.1.2014:

Das Forum der Freunde von Daniel gibt es nicht mehr. Deshalb haben wir den Link entfernt. Die drei Engel Daniels haben ebenfalls die Segel gestrichen, weshalb wir die Verlinkung entfernt haben.

Juliette Schoppmann

Demnächst gäbe es mehr von ihr, so heißt es vollmundig auf einer Eingangsgrafik ihrer Homepage (Stand: 29.03.2006). Das ist allerdings alles, was es dort derzeit gibt. Offensichtlich wird, wie bei D. Lopes, die Homepage neu überarbeitet.

Juliette hatte bereits eine klassische Tanzausbildung durchlaufen, ehe sie bei den Superstars antanzte. Sie war selbstbewusst, ließ sich vor der Kamera auf Daniel L. ein, outete sich aber später als lesbisch. Alles nur Show! Schade eigentlich, dass eine derart aufgeklärte und aufgeräumte Frau der Männerwelt vorenthalten blieb, nur um zu Ruhm zu kommen. Vor allem, da die gute Frau im selben Jahr Geburtstag hat wie meine Wenigkeit. Im März 1980 ist Juliette auf die Welt gekommen. Bei laut.de liest sich folgendes Zitat aus Frau Schoppmanns Munde:

„Ich wusste, das ist ein temporärer, aufgepushter Hype, der sich auch wieder abschwächen wird. Ich meine, mal ehrlich, was haben wir denn schon geleistet? Die richtige Karriere, die richtige Arbeit, fängt doch nach ‚Superstars‘ erst an. Ich habe mich regelrecht darauf gefreut, dass es wieder ruhiger, wieder normaler wird in meinem Leben. Dieses öffentliche Dasein ist nicht meine Welt.“
Juliette Schoppmann

Juliette hat den Ernst der Lage also erkannt, und trotz allem heißt es auf ihrer Homepage, dass wir bald wieder von ihr hören werden – ich freu mich drauf. Doch was bedeutet das nun?! Wir können es nicht wissen, müssen es abwarten.

Nachdem Juliette hinter Alexander in der ersten Staffel zweite geworden war, trennte sie sich von den DSDS-Produktionswerkstätten und brachte im selben und darauf folgenden Jahr jeweils ein Album heraus. Anders als etliche ihrer KonkurrentInnen bei DSDS ließ sie sich nicht von Dieter Bohlen produzieren. Doch während die erste DSDS-Single Calling You satte 10 Wochen in den Charts tummelte, gab es danach nur noch zwei weitere Auskoppelungen, die als Eintagsfliege durchgingen. Jeweils nur eine Woche lang hielten sich die Lieder im letzten Drittel der Top 100-Chartpositionen. Für Juliette gilt aber, Klasse ist nicht unbedingt gleich Masse. Sie legt keinen Wert auf großes Kino, misst selbst immerhin 1,66m, und ist durchaus zufrieden mit dem, was sie zustande bringt.

Daniel Küblböck

Schreibt man über Leute, damit sie nicht in Vergessenheit geraten? Oder möchte man damit ihre Vergessenheit in Erinnerung rufen? Das dürfte beim Kollegen Küblböck sichtlich schwer fallen. Der Namensvetter von Lopes und Munoz darf 31 Fanclubs sein Eigen nennen. Er ist mehr oder weniger beliebt und immer noch mehr oder weniger Kult.

2003 und 2005 produzierte und veröffentlichte er Alben. Dritter ist er geworden, bei der ersten Staffel von DSDS. Lange Zeit hatte er keinen Führerschein, hat einen Gemüselaster auf der Autobahn angefahren und für Schlagzeilen noch und nöcher gesorgt. Das Gesangstalent hat man ihm in der damaligen Jury durch die Bank abgesprochen, trotz allem mochten sie ihn als Entertainer, hatten Mitleid über Gebühr mit ihm. Küblböck war also nie weg, ist keiner von den Pilzen, von denen wir an dieser Stelle berichten wollen. Was hat er nicht alles gemacht. Er war in der Dschungelshow, hatte eine Stippvisite beim Großen Bruder. Musik hat er gemacht. Zwischen 2003 und heute erschienen etliche Singles, zwei DVDs, zwei Alben. Er ist nicht totzukriegen. Jedenfalls noch nicht. So lustig es manchmal mit ihm war. Ich gebe Daniel noch so lange Zeit auf der öffentlichen Bühne, wie seine Fans einmal ausgewachsen sein werden.

Nur der Vollständigkeit halber: Küblböcks Homepage erreicht ihr hier.

Alexander Klaws

Man hatte nicht immer das Gefühl, dass aus Klaws etwas werden könne. Von Bohlen – neudeutsch – gepusht, wurde er das neue Vorzeigeobjekt neben Westlife und Modern Talking. Doch irgendwann wurde auch Klaws flügge. Anfang dieses Jahres erschien ein neues, ein drittes Album von Klaws. Diesmal nicht von Dieter produziert und samt Outfit und Werbekampagne wirkt Klaws jetzt wie ein halbe Portion Sasha. Auch für ihn gilt, er ist kein Pilz. Er war die ganze Zeit präsent. Zuletzt natürlich wieder häufiger. Allein in diesem Monat gab es ein Unplugged bei Viva und eine Woche davor einen Auftritt bei Raabs TV-Total. Klaws versammelt außerdem immer noch die größte Lobby hinter sich – er wird weiterhin von BMG produziert, während Kollege Küblböck beispielsweise eine eigene GmbH gegründet hat und viel effizienter und härter für Publicity sorgen muss als mein Namensvetter Alexander.

Der Rest (der ersten Staffel)

Sympathisch. Damit könnte man Stephanie Brauckmeyer charakterisieren. Sie ist im März Mutter geworden. Musikalisch scheint nicht mehr viel von ihr zu erwarten. Das heißt, eigentlich ist es geflunkert, auf ihrer Homepage heißt es nämlich, sie würde Ende Juni mit Nektarios und einer Big Band in Osnabrück auftreten. Na wenn das mal nicht öffentlichkeitswirksam ist. Eventuell wird sie in Zukunft in deutscher Sprache singen, zwei deutschsprachige Titel finden sich zumindest auf ihrer Internetseite.

Andrea Josten: Keiner kennt sie, keiner liebt sie? Nun, in der ersten Staffel von DSDS ist sie eine Runde nach der zuvor genannten Stephanie B. ausgeschieden – ihr Internet-Auftritt verzeichnet allerdings seit 2003 keine Neuigkeiten mehr. Kein Pilz, aber auch keine Gefahr.

Update vom 9.1.2014:

Andrea Jostens Homepage gibt es nicht mehr.

Mein absolutes, und unser aller Favourite der ersten Staffel war wohl Judith Lefeber. Sie schied nicht aus, sondern verließ die Sendung freiwillig. 2003 produzierte sie mit Warner das Album In my dreams. Im Jahr 2004 folgte, mit ZYX-Music im Rücken, die Produktion des Albums In my room. Auf ihrer Homepage gibt es seit 2005 jedoch kein weiteren Eintragungen. Auf den Seiten einer Fanseite lässt sich jedoch in Erfahrung bringen, dass diese tolle Frau, mit dem sensiblen Einfühlungsvermögen und der sanften Stimme, noch immer aktiv ist. Sie hat einen (zwar) wenig spektakulären Werbesong aufgenommen und wird in einem weniger bekannten Musical Cavabellia eine Rolle spielen. Das Musical tourt durch Deutschland. Bis das Musical AIDA in Essen seine Zelte abbaute konnte man Judith dort gleichsam als Hauptdarstellerin erleben. Wir werden sehen, wie sich die Vita der hübschen Nubierin fortschreibt.

Update vom 9.1.2014:

Der Link zu Judiths Homepage funktioniert nicht mehr, weshalb wir ihn entfernt haben. Erstaunlich, da auf der Fanpage für 2013 sogar neue Termine angekündigt wurden.

Still geworden ist es auch um Nektarios Bamiatzis. Er hatte noch ein kleines Lodern mit Gracia, Steph. und Daniel K. Als Act 4 United veröffentlichten diese vier noch eine Single. Viel mehr gibt es über Nektarios allerdings nicht zu berichten. Eine offizielle Internetseite gibt es von ihm nicht, und die Informationen auf etwaigen Fanseiten sind mau.

Nicole Süßmilch, das mondäne Blondchen, gibt es seit letztem Jahr nicht mehr einzeln zu haben. Ralph Sigel nahm sich ihr an. Eigentlich sollten Nicole und Marco Matias für Deutschland beim Eurovision Song Contest antreten. Ihr Titel schaffte es jedoch nicht, den Vorentscheid zu überstehen. Abwarten und Tee trinken, was aus ihr wird. Die Fusion zu einem Duett hat senderübergreifend stattgefunden, denn Marco M. war ebenfalls Kandidat bei einer Musik-Casting-Show, die allerdings im ZDF lief, und deutschsprachige Musik präferierte.

Interessanterweise musste Frau Süßmilch sich beim Vorentscheid gegen eine damalig Mitkonkurrentin von DSDS, Gracia Baur, geschlagen geben. Gracia macht Musik. Sie ist seit dem Ausscheiden bei DSDS immer noch im Geschäft. Allerdings kam sie letztes Jahr in die schlechte Presse, da ihr Produzent bei ihren CD-Käufen nachgeholfen hatte, damit sie überhaupt am Vorentscheid für Kiew teilnehmen konnte. Um die Süddeutsche Gracia muss uns nicht bange werden. Außerdem haben wir noch länger ein paar optische Genüsse zu zelebrieren, da Frau B. überdies sehr attraktiv ist. Zusammen mit Judith Lefeber waren diese beiden Frauen meine Favourites der ersten Staffel, und niemand aus den nachfolgenden Staffeln konnte ihnen bislang das Wasser reichen. Für Gracia gilt also, sie ist kein Pilz, sondern eher ein Duracellhäschen. Neben Alexander Klaws hat sie wahrscheinlich am meisten aus dem Sprungbrett DSDS gemacht.

Vergessen darf man sicherlich auch Vanessa Struhler nicht. Gemessen am Erfolg und an Plattenverkäufen steht sie der zuvor genannten sicherlich in nichts nach. Allerdings produziert sie Musik, die nicht meinem Geschmack entspricht. Auf ihrer Homepage wird darauf hingewiesen, dass sie kürzlich einen Auftritt in Polen hatte und für den asiatischen Markt, genau genommen Taiwan, ein erste Single produziert hat. Mehr dazu auf der Homepage von Vanessa S. Nun ist die erste Staffel mit ihren Teilnehmern auf Pilzbefall untersucht. Der zweiten Staffel wird zu einem späteren Zeitpunkt ein weiterer Artikel gewidmet werden.


Ähnliche Nachrichten