Freemium-Vertriebsmodelle nun auch im App Store

Alexander Trust, den 16. Oktober 2009

Schon vor langer Zeit hatte Apple die Möglichkeit angeboten, In-App-Käufe in Apps (vornehmlich Spielen) zu realisieren. Als Entwickler stand man jedoch vor einem Problem: Zunächst ließ man den Kunden die App bezahlen und wollte dann noch Geld obendrauf für zusätzliche App-Inhalte berechnen. Entsprechend schlecht wurde das Potential bis hierhin ausgenutzt, In-App-Transaktionen zu realisieren. Doch nun hat Apple den Weg dafür freigemacht und das Zauberwort heißt Freemium.

Als Freemium (Wikipedia, engl.) bezeichnet man neuerdings Geschäftsmodelle, die den basalen Service kostenlos anbieten und nur für zusätzliche Dienste Geld verlangen. Ein prototypisches Beispiel sind Onlinerollenspiele, die grundsätzlich ohne Abogebühren auskommen, bei denen Spieler jedoch durch den Kauf von zusätzlichen Inhalten ihre Spielfiguren aufrüsten könnten.

Die von Apple ehedem eingeführten Mikro-Transaktionen waren bislang auf kostenpflichtige Apps beschränkt. Doch nun hat man sich umentschieden und lässt In-App-Transaktionen auch für kostenlose Apps zu (vgl. pg biz und tuaw).

Damit reagiert Apple wohl auf die anhaltend zurückhaltende Resonanz. Jochen Brach von Gameloft hatte mir seinerzeit beim Hands On-Termin von Gangstar: Westcoast Hustle in Köln gesagt, dass sein Unternehmen vielleicht demnächst einen Testballon für in-game Käufe plane. Dieser hätte in Form von zusätzlichen Rennstrecken für den 5ten Teil von Asphalt die Akzeptanz beim Kunden austesten sollen. Gleichwie hätte man schon zu dem Zeitpunkt gewusst, dass die Hürde eine große sei und deshalb davon abgesehen in-app Transaktionen grundsätzlich in den eigenen Applikationen anzubieten. Der allgemeine Preisdruck und die Erwartungshaltung der Käufer hätten in-app Transaktionen zu einem großen Risikofaktor für App-Hersteller gemacht.

Da das Risiko für Hersteller nun kleiner wird, sollten wir demnächst wohl mit vielen Testballons rechnen können. Vor allem solche „Genres“ respektive Typen von Applikationen werden wohl zuerst den Schritt machen, bei denen auf anderen Plattformen das Freemium-Modell sich als realisierbar hervorgetan hat.


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