Blue Box von Steve Wozniak in Auktion

Alexander Trust, den 29. Oktober 2020
Blue Box von Steve Wozniak designt
Blue Box von Steve Wozniak designt, Bild: Bonhams

Als Steve Jobs und Steve Wozniak sich kennenlernten, hatten sie auch Flausen im Kopf. Der Ingenieur Wozniak bastelte unheimlich gerne und also machte er aus einer Platine und ein paar Mikrochips ein Gerät, mit dem es möglich war, kostenlos zu telefonieren. So ein Gerät ist nun zur Versteigerung freigegeben.

Wozniak wusste, wie man mit ein paar Widerständen, ein paar Mikrochips und passender Schaltung die Leitungssignale der US-Telefongesellschaften imitieren konnte. Hatte man dieses „Amt“ gewählt, konnte man Ferngespräche über Bundesstaaten hinweg gratis führen.

Illegale Technik

1972 entwickelte Wozniak also dieses Stück Technik und war damit beileibe nicht der Erste, der so eine „Blue Box“ anfertigte. Er war aber vermutlich der Erste oder einer der Ersten, die so ein Gerät in „digitaler“ Form produzierten.

Seit den 1950er-Jahren gab es speziell bei Technik-affinen Menschen dieses Hobby, das sie „Phreaking“ nannten. Es wird heute als Subkultur von Hackern verstanden. Doch die Telefonleitungen anzuzapfen, geschweige denn sich Leistungen zu erschleichen würde heute vermutlich als Computerbetrug bestraft und war auch damals nicht legal.

Umso interessanter ist die Überlieferung, dass Steve Jobs seinerzeit so geschäftstätig war, dass er Wozniak anhielt, mehrere „Blue Boxen“ zu produzieren, die man dann sogar verkaufte.

Blue Box von Wozniak

Nun gibt es also heutzutage mehrere dieser „Blue Boxen“, die Steve Wozniak verantwortete und die die beiden Apple-Gründer gemeinsam in den Jahren 1972 und 1973 in Berkeley und Umgebung unter den Spitznamen „Berkeley Blue“ (Wozniak) und „Oaf Tobar“ (Jobs) verkauften.

Eine dieser Platinen wird im Computer History Museum ausgestellt. Eine andere steht nun im Auktionshaus Bonhams zur Versteigerung. Dort soll der Startpreis zwischen 8.000 und 12.000 US-Dollar liegen.

Wie viele Boxen es gibt, ist nicht eindeutig überliefert. Steve Wozniak sprach von rund 50 Stück, Steve Jobs hingegen von beinahe 100 Stück. Allerdings wurden manche der Geräte bei Polizeikontrollen konfisziert. Entsprechend ist nicht bekannt, wie viele „Blue Boxes“ von Wozniak es heute überhaupt noch gibt.

Auktion am 5. November

Die Versteigerung beginnt am 5. November um 10 Uhr in der Früh Ortszeit in Los Angeles. Man kann allerdings auch online mitbieten.


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