Facebook kauft Anteile an Mobilfunkunternehmen, dringt in Einzelhandel vor
Alexander Trust, den 22. April 20205,7 Milliarden US-Dollar lässt sich Facebook 9,9 Prozent der Anteile an Jio Platforms kosten. Dafür bekommt es die Möglichkeit, ein Vorstandsmitglied zu entsenden und WhatsApp mit der E-Commerce-Plattform von Jio zu verbinden. So dringt Zuckerbergs Konzern in den Einzelhandel vor.
Facebook passt günstigen Zeitpunkt ab
Der Zeitpunkt schien günstig. Wegen seiner aggressiven Preisgestaltung am Markt gehört Jio mittlerweile zu den größten Anbietern am indischen Mobilfunkmarkt. Allerdings kam die Expansion auf Kosten von Schulden. Rund fünf Milliarden US-Dollar Schulden soll Jio gehabt haben und gleichzeitig eine ungewisse Zukunft vor Augen, angesichts der anhaltenden Coronavirus-Pandemie. Dieser Kontext soll die Verhandlungen begünstigt haben.
WhatsApp und JioMart sollen E-Commerce beschleunigen
Beide Unternehmen gaben eine passende Pressemeldung heraus. Facebooks Mark Zuckerberg beschwor die gemeinsame Zusammenarbeit.
WhatsApp ist in Indien beliebt. Ebenso beliebt ist die Onlineshop-Applikation JioMart. Mit der können Einzelhändler ihre Waren online anbieten. Facebook und Jio möchten die beiden Apps miteinander verzahnen, sodass womöglich direkt über den Messenger auch Handel betrieben werden kann.
Details zu Jio Platforms
Jio ist eine Tochtergesellschaft von Reliance Industries und gehört dem reichsten Inder, Mukesh Ambani. Reliance verdient sein Geld auch mit Öl, Kleidung, im Einzelhandel und mit TV- und Radioübertragungen.
Jio selbst ist nicht nur ein Mobilfunkanbieter, sondern liefert außerdem Glasfaser-Internetanschlüsse. Das Unternehmen bietet auch Cloud Computing und stellt Ressourcen für Big Data und KI zur Verfügung. Es brachte sogar schon ein eigenes Mobiltelefon namens JioPhone auf den Markt, das mit KaiOS läuft, das auf Teilen von Firefox OS fußt.