Megastrafe: Apple muss Frankreich 1,1 Milliarden Euro zahlen

Alexander Trust, den 16. März 2020
Apple Store in Paris (Opera)
Apple Store in Paris (Opera), Bild: Apple

Die Würfel sind gefallen. Frankreichs Kartellbehörde entschied, dass Apple den Wettbewerb unter Verkäufern lahmlegt. Der iPhone-Hersteller soll deshalb nun eine Strafe in Höhe von 1,1 Milliarden Euro bezahlen.

Das Coronavirus ist gefühlt überall. Dennoch geht daneben auch der politische Alltag weiter. In Frankreich entschied nun die lokale Kartellbehörde Apple und die beiden Großhändler Tech Data und Ingram Micro zu bestrafen. Dies berichtet die Agentur Reuters.

Untersuchung seit 2012

Die Untersuchung durch die Kartellwächter begann bereits im Jahr 2012. Seinerzeit gab es eine Beschwerde des Onlinehändlers eBizcuss, der aber kurze Zeit später den Betrieb einstellen musste.

Die „Autorité de la Concurrence“ gibt an, es handele sich um die höchste Strafe, die sie jemals ausgesprochen habe.

Preisabsprachen?

Apple und die beiden erwähnten Großhändler sollen sich darauf verständigt haben, nicht gegeneinander in Wettbewerb zu treten. Damit hielten sie die Preise auf einem relativ hohen Niveau.

Außerdem soll Apple seinen Premium-Wiederverkäufern untersagt haben, die Preise zu senken. Die Folge: Beinahe überall am Markt nahezu identische Preise.

Apple soll außerdem seine Partner unfair behandelt haben. So sollen die eigenen Apple Stores bevorzugt mit Ware versorgt worden sein.

Strafe wegen des iPads?

Anders als man vielleicht annehmen könnte, sollen diese Verfehlungen aber in erster Linie das iPad betreffen und explizit nicht das iPhone. Die Kartellwächter konnten dieses Verhalten beim Apple-Smartphone nicht erkennen.

Apple ist mit der Entscheidung natürlich nicht einverstanden. Das Unternehmen sagte in einem Statement, das Urteil sei „entmutigend“ (engl. disheartening). Die Vorfälle lägen über eine Dekade zurück. Die französische Behörde, so sagt Apple, habe nun einen Präzedenzfall geschaffen, der in der gesamten französischen Wirtschaft für Chaos sorgen werde.


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