Bespitzeln verboten: Amazon feuert Ring-Mitarbeiter

Alexander Trust, den 9. Januar 2020
Ring-Kamera
Ring-Kamera, Bild: Amazon

Ring-Mitarbeiter entlassen, weil Sie Kundenvideos anguckten.

Vergangenes Jahr wurde publik, dass Mitarbeiter von Ring Zugriff auf Kundenvideos bekamen. Seinerzeit handelte es sich jedoch um einen mehr oder minder normalen Vorgang. Doch dann kam raus, dass Mitarbeiter sich private Videos angesehen hatten. Nun folgt die Konsequenz.

Ring gehört zu Amazon. Das Unternehmen von Jeff Bezos unterrichtete offenbar einige US-Senatoren schriftlich von der Entlassung.

Mitarbeiter konnten Videos sehen

Die E-Mail-Adresse der betroffenen Kunden soll ausgereicht haben, um sich Videos von Kunden anzusehen. Dabei sollen jedoch einige der Mitarbeiter des Unternehmens nicht sehr sorgfältig damit umgegangen sein. Sie stachelten sich indes an, und griffen auch auf die Videos von Kollegen zu, die mit romantischen Eroberungen angegeben haben sollen.

Doch es gab auch Hinweise darauf, dass an einem Entwicklungsstandort von Ring in der Ukraine Mitarbeiter Zugriff auf einmal einen Ordner mit den Videodateien aller Kunden weltweit. Dazu verfügten sie über eine Datenbank mit Informationen, die die Verknüpfung aller Videos zu individuellen Kunden erlaubte.

Der Vorfall wurde zum Politikum. Es drohte eine Untersuchung. Wohl auch deshalb unterrichtete Amazon nun die politischen Kreise über die Entlassungen.

Kaum Transparenz, kaum Details

Motherboard berichtet über den Vorfall. Jedoch ist aktuell weder klar, wie viele Mitarbeiter Ring entließ. Noch wurde bis heute aufgeklärt, in welchem Umfang die Mitarbeiter die Videodaten von Kunden „zum Spaß“ ausgelesen haben mögen.


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