Der Mac, den Apple geheimhalten will: PowerCenter 132

Alexander Trust, den 18. Dezember 2019
Power Center 132
Power Center 132, Bild: ocdepot

PowerCenter 132 ist der Mac, den Apple geheimhalten will.

Ob der Konzern aus Cupertino wirklich aktiv etwas unternimmt, damit diese Information nicht an die Öffentlichkeit dringt? Eher unwahrscheinlich. In jedem Fall gab es eine Zeit, als Steve Jobs nicht mehr bei Apple arbeitete. In dieser Zeit (von Sommer 1994 bis September 1997) ging es Apple mal so dramatisch schlecht, dass das Unternehmen anfing, Mac OS zu lizenzieren, ähnlich wie Windows. Das Ergebnis war „unter anderem“ der PowerCenter 132 „Mac“ von PowerComputing.

Hallo Hackintosh, ich bin PowerPCintosh

Mancher Nerd trägt heute mehr denn je T-Shirts, auf denen der ehemalige Firmenchef der Power Computing Corporation zu sehen ist. Warum? Weil dieser Mann, dieser Stephen „Steve“ Kahng der erste „PC-Fabrikant“ war, der Mac OS offiziell lizenzierte. Noch dazu legte der Unternehmer so viel Herzblut an den Tag. Er investierte eigenes Geld (4 Millionen US-Dollar) in das Unternehmen. 1997 trat Kahng sogar auf der Macworld auf. Er wurde am Ende für seine Unnachgiebigkeit belohnt.

Denn die Geschichte von Power Computing Corporation geht wie folgt: „Steve“ gründete das Unternehmen 1993. 1997 verkaufte er es an niemand geringeren als Apple. Denn Zu diesem Zeitpunkt kehrte der echte Steve Jobs zu Apple zurück und wollte mit allen Mitteln die Mac-Klone unterbinden. Für Kahng und Olivetti (trat als Investor für Power Computing auf) lohnte sich das Geschäft. Die Übernahme war Apple 100 Millionen US-Dollar in eigenen Aktien wert.

Es war diese besondere Win-Win-Situation. Denn Kahng war unnachgiebig und hätte vermutlich mit Power Computing Corporation (PCC) am Ende zu Apples Pleite geführt. Im ersten Jahr der Gründung erzielte das Unternehmen 250 Millionen US-Dollar Umsatz. Es verkaufte Computer mit Mac OS teils ab 1.000 US-Dollar. Warum sollten Interessenten überhaupt noch das Original kaufen? Entsprechend zahlte Apple lieber Schweigegeld.

Die Klonkriege

Zwischen 1993 und 1997 gab es also diverse Hersteller, die einen Computer veröffentlichten, mit lizenziertem Mac OS. Anfangs wurde das Betriebssystem noch System 7 genannt. Doch mit Version 7.6 führte Apple den Namen Mac OS ein. Dies geschah, um sich von den ganzen Macintosh-Klonen abzuheben.

Zur Wahrheit in dieser Sache gehört auch, dass es eine ganze Liste an Mac-Klonen aus dieser Zeit gibt. Viele Hersteller brachten Computer mit PowerPC-Prozessoren heraus, die in der Lage waren, Mac OS und Software für Apples Betriebssystem auszuführen. PCC war lediglich der erste Anbieter. Die Liste umfasst insgesamt 31 Hersteller. Dazu zählten auch bekanntere Marken wie Motorola und Pioneer.

Täglich grüßt der Hackintosh

Dass es heute eine „Community“ gibt, die versucht, macOS auf nicht von Apple produzierten Geräten zum Laufen zu bringen, sorgte immer mal wieder für viel Aufsehen. Diese Geräte bezeichnet man als Hackintosh, da für die Installation des Betriebssystems viel getrickst werden muss.


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