WT:Social verdoppelt sich in 48 Stunden

Alexander Trust, den 19. November 2019
Jimmy Wales
Jimmy Wales, Bild: garryputland, CC BY-SA 2.0

WT:Social verfügt nun über 160.000 Mitglieder

. Das Social Network von Wikipedia-Gründer Jimmy Wales wächst in kurzer Zeit ziemlich sprunghaft an. Binnen 48 Stunden verdoppelte sich die Zahl der angemeldeten Benutzer.

Kennt Ihr WT:Social? Falls nicht, hab ihr „noch“ nichts verpasst. Denn das soziale Netzwerk, das anstrebt, eine Konkurrenz für Facebook werden zu wollen, sammelt zwar Nutzerregistrierungen, lässt sich aber noch ein wenig Zeit mit der Freischaltung derselben.

Neugier muss „noch“ bezahlt werden

Wer nicht so lange warten möchte, bis er freigeschaltet wird, kann durch eine Abo-Gebühr auch jederzeit Zutritt zum Netzwerk haben. Es kostet 12 Euro im Monat und 90 Euro im Jahr. Mit den Kosten möchte Wales vor allem den Betrieb des Netzwerks sicherstellen. Auf Lange Sicht wird er jedoch um Sponsoring nicht herumkommen.

Die Idee ist jedoch, dass das Netzwerk frei von Werbung und ohne Algorithmen den Nutzern immer die neusten Meldungen zur Verfügung stellt, die Freunde zuletzt veröffentlicht haben. Dass so ein Gratis-Projekt aber trotzdem Geld kostet, zeigt die Wikipedia, die momentan wieder Spenden sammelt. Das klappt auch immer wieder ganz gut. Fraglich ist jedoch, ob WT:Social ebenfalls genügend Umsatz generieren kann. Ein spannendes Projekt ist es allemal.

Fokus auf „Nachrichten“

Für manche Leute ist Facebook die Anlaufstelle Nummer 1 geworden, um sich täglich über Neuigkeiten zu informieren. Auch WT:Social möchte die Nutzer informieren, allerdings in erster Linie mit echten „Nachrichten“.

Als Nutzer sollt Ihr aber sogar in Eure Timeline eingreifen können, und Überschriften von Beiträgen verändern dürfen. Auch könnt Ihr problematische Beiträge markieren.

Wer böse ist, wird „entfernt“

In diesem Kontext sollen Aufschneider entlarvt werden und dann auch das Netzwerk verlassen müssen. Die finanzielle Unabhängigkeit soll das sicherstellen.

An dieser Stelle möchte ich schon zu diesem frühen Zeitpunkt sagen, dass ich große Sorge habe, dass am Ende auch Minderheiten und Meinungen von Minderheiten in einer Welt von WT:Social ausgeschlossen werden. Man merkt das bei Wikipedia ganz schön. Man kann teilweise viele Jahre versuchen Beiträge zu korrigieren. Wenn die Darstellung nicht in den Kram passt, wird sie von den Administratoren einfach wieder verändert. Das ist ein Kampf um die Deutungshoheit, aber auch einer gegen Windmühlen. Nur deshalb so ein Netzwerk nicht anzugehen, ist vermutlich auch keine Lösung.

Hervorgegangen ist WT:Social übrigens aus WikiTribune, einer Plattform für journalistisch aufbereitete Nachrichten, die auf „Fakten basieren“. Das Projekt gibt es nun aber nicht mehr.


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