Keine Nutzung im Ausland: Vodafone Pass kollidiert mit EU-Recht
Jonny Random, den 20. Juni 2019
Der Vodafone Pass lässt sich nicht mit dem europäischen Recht vereinbaren: Vodafone musste vor dem LG Düsseldorf eine vorläufige Niederlage hinnehmen. -Die Kritikpunkte der Richter ähneln stark den Urteilen, die zuvor bereits beim Angebot StreamOn der Deutschen Telekom gefallen waren.
Vodafone konnte sich mit seiner Rechtsauffassung zum eigenen Angebot Vodafone Pass vor Gericht nicht durchsetzen. Mit dem Vodafone Pass können Nutzer Musik- und Videostreamingangebote sowie soziale Medien nutzen, ohne dass dies auf ihr monatliches Inklusivvolumen angerechnet wird. Das Angebot ähnelt stark der Option StreamOn der Deutschen Telekom, ist jedoch bei weitem nicht so umfangreich bei den Partnern.
In einem Punkt jedoch ähnelt es stark dem Dienst der Telekom und das ist nun auch zum Problem vor Gericht geworden.
Richter fordern Nutzbarkeit im europäischen Ausland
Wie die Richter ausführten, müsse Vodafone die Vodafone Pässe auch im europäischen Ausland kostenlos nutzbar machen. Das Gericht folgte damit der Position, die der Verbraucherzentrale-Bundesverband VZBV in seiner Klage bezogen hatte. Er hatte diesen Standpunkt zuvor auch bereits erfolgreich in seinem Vorgehen gegen die Deutsche Telekom und ihr StreamOn vertreten, MacNotes berichtete.
Die Netzanbieter verweigern sich dieser Haltung, da sie die Nutzung durch die Kunden im Ausland deutlich teurer kommen würde.
Auch dürfe Vodafone nicht damit werben, dass der Vodafone Pass eine uneingeschränkte Nutzung der inkludierten Dienste erlaube, denn sprach- und Videotelefonie, wie sie in den meisten modernen Messengern inzwischen zum Standard gehören, sind davon nicht gedeckt. Während dieser Punkt sich relativ leicht beheben lassen dürfte, ist in der Frage der Nutzung im Ausland das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Das Urteil ist vorläufig, Rechtsmittel sind möglich und werden auch eingelegt werden.