Untersuchung: Hat das FBI falsch gespielt, um iPhones zu entschlüsseln?
Jonny Random, den 28. März 2018
Das FBI hat sich womöglich absichtlich etwas begriffsstutzig gegeben, um vor Gericht eine bessere Chance auf eine Verfügung zur Entschlüsselung von iPhones durch Apple zu haben. Hinweise darauf liefert ein interner Untersuchungsbericht aus der amerikanischen Bundesbehörde, der den vor einigen Jahren ausgebrochenen Kryptokrieg beleuchtet.
Ein nun veröffentlichter Bericht einer internen Untersuchung wirft ein neues Licht auf den Streit zwischen der Behörde und Apple, neben anderen Tech-Unternehmen. Das FBI verlangt seit Jahren, Apple möge eine Hintertür in iOS und andere Softwareprodukte einbauen, die einen staatlichen Zugriff erlaubt.
Apple weigert sich, was dazu führte, dass das FBI vor Gericht versuchte das Unternehmen zur Entschlüsselung zu zwingen, bislang vergebens.
Nun zeigt die durchgeführte Untersuchung, dass die Behörde womöglich nicht mit offenen Karten gespielt und Fakten zurückgehalten beziehungsweise anders dargestellt haben könnte.
Hat das FBI gelogen?
Demnach könnte es durchaus sein, dass nicht alle Möglichkeiten zur Entschlüsselung und Nutzbarmachung beschlagnahmter iPhones ausgeschöpft wurden, die innerhalb der Behörde zur Verfügung standen. Genau das war aber von den Gerichten zur Voraussetzung für weitere Forderungen an Apple gemacht worden.
Das FBI hatte auch stets empört beteuert, die Verschlüsselung der iPhones nicht aufheben zu können, doch womöglich wurde das auch gar nicht mit vollem Einsatz versucht.
Und noch während man an einer eigenen Lösung herumlaboriert habe, sei der Ankauf eines Hacks aus zunächst vermutlich israelischer Fertigung in die Wege geleitet worden, so der Bericht weiter.
Die Darstellung sollte also möglicherweise dafür sorgen, dass eine neue, Anti-Krypto-Rechtslage entsteht.
Der Bericht liefert noch keine definitiven Fakten, ist aber ein bemerkenswertes Puzzleteil in der Causa Krypotografie vs. staatliche Interessen.