iOS-Entwickler erhalten wieder mehr Einfluss auf Feature-Zeitplan

Jonny Random, den 12. Februar 2018
macOS High Sierra auf der WWDC 2017
Craig Federighi stellt macOS High Sierra auf der WWDC 2017 vor, Screenshot

Apple möchte es langsam angehen lassen mit der Entwicklung von iOS: Weniger Bugs und höhere Pünktlichkeit, dafür aber auch weniger neue Features. Viele Kunden dürften erleichtert sein, ihr auch?

Apple machte zuletzt eher durch unangenehme Fehler und gefährliche Sicherheitslücken auf sich aufmerksam. Root-Lücken in macOS und viele kleine, nervige Bugs in iOS, von einfrierenden Displays bis zu Taschenrechnern, die nicht rechnen, die Softwarequalität von iOS und macOS hat zuletzt deutlich gelitten.

Apples Phil Schiller hatte das in einem seiner zahlreichen Interviews im letzten Herbst zwar eingeräumt, erklärte dann aber lapidar: Apple habe eine schlechte Woche gehabt.

Doch damit daraus kein schlechtes Jahr wird, soll es nun etwas langsamer voran gehen. 2018 werden weniger neue Features in iOS implementiert, dafür soll das, was kommt, pünktlich kommen und zu 100% funktionieren, berichtet nun auch Bloomberg.

iOS-Entwicklerteam erhält wieder mehr Autorität

Ein etwas zurückgenommenes Entwicklungstempo für iOS und auch macOS war bereits zuvor vermutet worden. Der nun erschienene Bericht von Bloomberg stützt diese Vermutung mit Aussagen von mit der Thematik vertrauten Quellen.

Bestimmte Projekte werden verschoben, dazu gehört am iPhone ein neuer Homescreen und am iPad die Möglichkeit, in einer App mehrere Fenster zu öffnen.

Neben weniger Bugs soll auch die Pünktlichkeit wieder eine wichtigere Rolle spielen: Neue Features sollen wieder ab dem ersten Tag zu 100% funktionieren und möglichst auch zu dem Termin verfügbar sein, zu dem sie angekündigt werden. Auch hier hatte Apple stark nachgelassen: Ob Messages in iCloud oder seiner Zeit das Porträt-Modus-Feature am iPhone 7 Plus, immer wieder wurden vollmundig Funktionen angekündigt, die teils lange auf sich warten ließen.

Die Entwickler sollen wieder mehr Autorität und Mitspracherecht beim Zeitplan für die Einführung von Funktionen erhalten: Wenn ein Produkt nach ihrem Dafürhalten noch nicht fertig ist, können sie es zurückstellen, so der Bericht.

Damit sei ein bedeutender Wechsel der Entwicklungskultur bei Apple verbunden, die in den letzten Jahren tatsächlich vor allem um featurelastige neue Releases gekreist war, heißt es.

Zumindest aber ein größeres Projekt soll noch 2018 verwirklicht werden: Das Framework für die gemeinsame Entwicklung von iOS- und Mac-Apps könnte noch dieses Jahr erscheinen.


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