FBI braucht Hacker-Tools für San-Bernardino-iPhone nicht offenlegen
Marco Jahn, den 2. Oktober 2017Im Frühjahr des vergangenen Jahres beherrschte eine Schießerei in San Bernardino die Apple-Welt. Es ging dabei weniger um die Schießerei als vielmehr um das FBI, das neben dem zerstörten Privat-Handy noch das Dienst-iPhone des Täters fand und dieses entschlüsseln wollte. Apple wollte dabei nicht helfen und so fand das FBI Hilfe in der freien Wirtschaft. Wie diese Hilfe aussah und was sie kostete, wollte das FBI nicht verraten – und muss es auch nicht.
Nein heißt nein
Das FBI wollte weder offenlegen, wer beim Entschlüsseln half, noch wie man an die Daten kam oder was das gekostet hatte. Einige Medienunternehmen, namentlich USA Today, Associated Press und Vice Media, fanden, dass sie sehr wohl ein Recht darauf hätten, das zu erfahren und klagten. Der Fall wurde nun verhandelt. Kurz gesagt: Das FBI hat das Recht zu schweigen.
Die Bezirksrichterin Tanya Chutkan folgte der Argumentation des FBI und erklärte, dass das von der Klägerseite vorgetragene Argument des Freedom of Information Act (FOIA) nicht zutreffend sei. Das FBI habe die Informationen als vertraulich klassifiziert und das sei sein gutes Recht. Weder müsse das FBI bekanntmachen, wer geholfen hat, noch wie das iPhone konkret entsperrt wurde und auch nicht, was das Ganze gekostet hat.
Durchgesickert ist, dass wohl ein „professioneller Hacker“ geholfen habe und das Ganze habe über 1,3 Millionen Dollar gekostet. Angeblich funktioniert die Methode nur mit älteren Modellen, beim iPhone 5s könne man auf diese Weise schon keine Daten mehr knacken, so das FBI seinerzeit.