StreamOn der Telekom: Zwischen Markt und Monopol

Jonny Random, den 20. April 2017
Telekom Stream On - Titel - Screenshot Telekom

Das gestern gestartete StreamOn der Deutschen Telekom sieht sich einer Prüfung durch die Bundesnetzagentur ausgesetzt. Diese sieht die Grundsätze der Netzneutralität gefährdet.

Das gestern offiziell gestartete Angebot StreamOn ist augenblicklich Gegenstand einer Überprüfung durch die Bundesnetzagentur. Dieses Prüfverfahren wird dabei von ganz oben, nämlich aus dem Bundeswirtschaftsministerium, genau beobachtet.

Ministerin Brigitte Zypries sagt einerseits, man müsse Dienste wie StreamOn genau im Auge behalten, möchte dergestalt in den Markt gebrachte Innovationen aber auch nicht zu offen kritisieren. Fakt ist: Einfache Antworten sind in dieser Sache Mangelware.

Zwischen Markt und Monopol

Die Kritiker beklagen, dass Angebote wie StreamOn, wenn sie von starken Playern wie der Deutschen Telekom lanciert werden, den Markt verzerren und Inhalteanbieter, die nicht daran teilnehmen, benachteiligen könnten. Das Beispiel im Falle von StreamOn bleibt nicht aus: Apple Music ist von Beginn an dabei, Spotify aber nicht. Gleichwohl, das liegt laut Telekom und Spotify eher an Problemen der technischen Realisierung, nicht Problemen zwischen den Unternehmen. Spotify dürfte demnächst dazu stoßen. Der Vorwurf der Kritiker: Kunden würden durch StreamOn und co. dazu verleitet vorwiegend die inkludierten. Dienste zu nutzen und Angebote von Wettbewerbern umgehen. Kann die Telekom sich dem Vorwurf, die Netzneutralität zu unterminieren erfolgreich entgegenstellen? Bislang versucht sie genau das, indem sie Angebote wie StreamOn stets drosselt, wenn der Kunde sein monatlichen Inklusivvolumen auf anderem Wege regulär versurft hat. Das ist, man erkennt es sogleich, indes eher ein halbherziges Bekenntnis zur Netzneutralität. Doch ist es für die Unternehmen womöglich ökonomisch effizienter Dienste wie StreamOn, die zudem die Auflösung und somit den Datenhunger der Übertragungen einschränken, anzubieten, anstatt Nutzern deutlich größere Datenkontingente zum versurfen in die Verträge zu packen. Und dennoch, StreamOn ist ein Schritt hin zu besserer medialer Versorgung von Mobilfunkkunden auch abseits des heimischen Internets.


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